ISBN-13: 9783668073357 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 50 str.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Asthetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Technische Universitat Dresden (Institut fur Praktische Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit nimmt Ansto an der Beobachtung, dass gegenwartig eine erstaunlich fraglose Bereitschaft zur umfangreichen Medienkonsumtion in breiten Teilen der modernen Gesellschaft entwickelt ist. Dabei werden Folgen der Individualisierung, Isolation und Virtualisierung ganzer Spektren von Lebenswelten ins Selbstverstandnis der Protagonisten ubernommen. Die Arbeit fragt nach den anthropologischen Hintergrunden der medialen Verbiederung, als dem durch Medien gestutzten und forcierten Ruckzug der Menschen aus der sich leerenden Offentlichkeit in den Raum mediengefullter Intimspharen. Welche anthropologischen Phanomene konnen die paradoxen Entwicklungen moderner Gesellschaften begrunden, deren Angehorige sich nach Nahe, Warme und personlicher Anerkennung zu sehnen scheinen, wahrend sie sich in eine durch Sichtbarkeit gepragte Isolation sozialen Handelns begeben, indem sie zu passiven Mitgliedern einer in einsame Individuen ausdifferenzierten Zuschauermasse mutieren? Die Ursachen dafur finden sich - laut Arbeitsthese - im Konflikt von Autonomie und Kontingenz, der im sakularen Selbstverstandnis moderner Individuen unbewaltigt bleibt. Die fehlende Akzeptanz der Abkunftigkeit eigenen Daseins fuhrt zur ontischen Scham, die als dauernde Identitatsstorung auftritt. Das destabilisierte Selbst zieht sich aus Furcht vor weiteren Zurucksetzungen innerhalb offentlicher Blick- oder kommunikativer Anerkennungsverhaltnisse in ein asozial-narzisstisches Dasein zuruck. Infolge dessen kommt es zur Degeneration der Offentlichkeit zugunsten einer individualisierenden Virtualisierung von Interaktion in Bild und Ton. Die Arbeit will zeigen, dass die Stabilitat gegenwartiger Demokratien auf systemimmanenten Beschamungs- u. Beleidigungsverhaltnissen f