ISBN-13: 9783656764373 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 64 str.
ISBN-13: 9783656764373 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 64 str.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,5, Georg-August-Universitat Gottingen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Schaffen wir den Madchen ein menschenwurdigeres Dasein..." resumierte die burgerliche Frauenrechtlerin Else Conrad (1887-1963) in ihrem Artikel uber amerikanische und deutsche Dienstbotenverhaltnisse. Erschienen im Jahr 1900 reiht sich diese Schrift in eine Vielzahl von Publikationen ein, die im Zuge der damals vieldiskutierten Dienstbotenfrage veroffentlicht wurden. Im deutschen Kaiserreich gab es durchschnittlich uber 1,3 Millionen Dienstboten, die im Haus ihrer Herrschaften lebten und arbeiteten. Etwa 95% davon waren Frauen, die als Dienstmadchen damit die grote weibliche Berufsgruppe ausmachten. Mannliche Dienstboten wanderten aufgrund neuer Perspektiven, welche die Industrialisierung bot, zunehmend in andere Berufe ab. Besonders in den Stadten entwickelte sich der Dienstbotenberuf daraufhin zu einem weiblichen Massenphanomen. Die Anstellung von Dienstpersonal galt als spezifisches Charakteristikum des burgerlichen Lebensstils; potentielle Dienstmadchen wiederum erhofften sich durch die Arbeit in einem stadtischen Haushalt u.a. gesellschaftliche Aufstiegschancen sowie eine generelle Verbesserung ihrer bisherigen Lebensumstande. Trotz der Zuwanderung von Dienstmadchen bestand ein standiger Nachfrageuberschuss seitens der Arbeitgeber, der sich schlielich durch Klagen uber den Mangel an qualifiziertem Dienstpersonal auerte. In diesem Kontext entstand eine zunehmend offentliche Diskussion, an der sich nach und nach immer weitere Interessengruppen beteiligten und die um 1900 ihren Hohepunkt erreichte: die sogenannte Dienstbotenfrage. Um den Begriff "Dienstbotenfrage" fur das 19. Jahrhundert in seinen Inhalten definieren zu konnen, gilt es, zwei verschiedene Bereiche auseinanderzuhalten. Zum einen wurde unter ihr die Diskussion uber die schlechten Eigenschaften der Dienstboten und deren Abhilfe verstanden sowie die Ero