ISBN-13: 9783484550452 / Angielski / Twarda / 2005 / 489 str.
Die auf der semiotischen Asthetik und Anthropologie fuende Studie bietet die erste umfassende Untersuchung zur Bildlichkeit im Werk des Mailander scrittore-ingegnere Carlo Emilio Gadda (1893-1973). Anhand von Textanalysen werden die von Gadda verwendeten Bildtypen (z.B. rhetorische Bildverfahren, Ekphrasen, Traumbilder, Verbildlichungen von Ideologemen, selbstreferentielle Bilder) untersucht. Die Kapitelfolge deutet die Entwicklung von der satirischen Verzerrung der Wirklichkeit hin zum amimetischen Kunstwerk an, das eine Fulle intermedialer und intertextueller Bezuge ineinanderwebt: Die Analyse der in Briefen, Paratexten und Essays entworfenen Selbstbilder legt die von Sigmund Freud inspirierte Auseinandersetzung mit dem Unbewuten und die gnoseologische Verwurzelung von Gaddas Schreiben frei. Literatur- und kunstkritische Essays indizieren Modelle und Gegenmodelle, prazisieren Gaddas Poetik und Weltsicht, sind Metatext fur die romaneske Fiktion, aber auch selbstandige Kunstform. Ekphrasen historischer und fiktiver Gemalde wetteifern mit Roberto Longhis Stil und experimentieren im Primo libro delle favole mit neuen Darstellungsformen. Weniger in La cognizione del dolore als in dem die Wirklichkeit des Faschismus und die Struktur des Kriminalromans uberschreitenden Roman Quer pasticciaccio brutto de via Merulana findet Gaddas Erzahlkunst mit ihrer Tableau-Technik ihren Hohepunkt.