ISBN-13: 9783668401181 / Niemiecki / Miękka / 2017 / 200 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 1, Freie Universitat Berlin (Institut fur Religionswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die hier diskutierten Theorien des "Performativen" (insbesondere E. Fischer-Lichte, R. Schechner, V. Turner) sind in Abstufungen als substantialistische Versuche verstehbar, eine Theodizee des Theatralen zu konstituieren. Dabei berufen sich deren Verfechter *innen mehr oder weniger haufig auf begriffliche Aquivalente des "Numinosen" (Liminalitat, Transformation, Metamorphosen, Ekstase, Energie), verwenden also religiose Begriffe in theatralem bzw. ethnologischem Kontext. Theaterwissenschaft, die den "Ursprung" des Theaters im Ritus sucht, konstruiert ihren Gegenstand unter religionswissenschaftlich fragwurdigen Pramissen. Dabei ist es gleichgultig, ob sie sich auf vorgebliche anthropologische Konstanten beruft, auf Ubergangsriten (van Gennep) rekurriert, eine unuberprufbare Gattungsgeschichte heranzieht oder ob sie in zirkularen Differenzierungen ein eindimensionales Verstandnis von Kultur als Sammlung von Artefakten ebenso eindimensional durch ein Verstandnis von Kultur als Prasenz von "performativen Akten" abzulosen sucht und den "Leib" absolut setzt - wofur ein kulturwissenschaftlich zu Unrecht etabliertes Zauberwort "Performativitat" lautet. Hier sind insbesondere die Versuche einer Richtung in den Kulturwissenschaften zu nennen (theaterwissenschaftlich seit langerem breit rezipiert), die sich "cultural performances" (M. Singer) aller Arten annehmen und unter dem Gesichtspunkt der "Performativitat" und Theatralitat grundsatzlich nicht mehr zwischen religiosen, asthetischen und gesellschaftlichen Anlassen unterscheiden. Dabei bilden Zeit- und Organisationsstruktur, das gesellschaftliche Verhaltnis von Akteur *innen und Teilnehmer *innen bzw. Zuschauer *innen, das'set' und'setting' also, wesentliche Kriterien. Das Theater selbst droht in dieser Perspektive zur rituellen Anstalt zu verkommen u