ISBN-13: 9783050046501 / Niemiecki / Twarda / 2009 / 154 str.
Philosophie ist wissentlicher Einhegungsversuch des Nichtwissens. Wo immer sie daher die Bedeutung und Wirksamkeit des Nichtwissens nicht prasent halt, verfehlt sie ihre Mitte. Das hat sich seit der Antike bis heute nicht geandert. Allerdings blieb es den Interessen der Zeiten und Denker vorbehalten, die Mischformen von Wissen und Nichtwissen in ihrer Eigenart mehr oder weniger eingehend zu analysieren. Selbst wenn die sokratische Formel vom Wissen des Nichtwissens durchgangig gerne zitiert wurde: Wie die Formen des Wissens in ihren schwachen, aber unentbehrlichen Variationen naherhin zu charakterisieren sind, hat uber die Zeiten die Philosophen eher selten interessiert. Aber diese schwachen Formen des Wissens wie Ahnung, Mutmaung und das Gefuhl als Grundlage von Situationseinschatzungen sind fur unseren Alltag von erheblicher Bedeutung. Wolfram Hogrebe diskutiert in seinem Buch Formen des Wissens in ihrer szenischen Relevanz, ja das Szenische als Wissensform selbst. Ein von der Philosophie bislang vollig ignoriertes Thema. Aber die Philosophie kann gar nicht ignorieren, ohne dennoch auch in ihrem Absehen noch etwas Mitgesehenes hervortreten zu lassen.