ISBN-13: 9783110259407 / Niemiecki / Twarda / 2011 / 416 str.
Theophrast von Hohenheim (Paracelsus) gehorte zwar zu den herausragenden Arzten seiner Zeit, war aber zugleich heftig umkampft, wie die Entwicklung der Medizingeschichte des 16. Jahrhunderts uberhaupt vor Augen fuhrt, als viele verschiedene wissenschaftliche Methoden und Denkweisen zum Einsatz gelangten. Viele Arzte genossen hohes Ansehen, aber der Berufsstand erwies sich zugleich als relativ leichte Zielscheibe fur Spott und bittere Satire. Paracelsus geriet also schnell ins Zentrum von heftigsten intellektuellen, wissenschaftlichen und medizinischen Auseinandersetzungen zur Frage nach der Rolle der Medizin, wie das menschliche Leben verlangert werden kann, wie Wahnsinn und Mystik zu beurteilen waren u. dgl. mehr. Die Autoren dieses Sammelbandes bieten Einsichten in die fruhneuzeitliche Mentalitatsgeschichte bezogen auf Krankheits- und Todesvorstellungen, zur Magie (in) der Natur, identifizieren Paracelsus's Vorstellungen von den Korrelationen zwischen Sunde und Gesundheit, kontrastieren ihn mit anderen Arzten seiner Zeit (Auerbach) und entwickeln somit sehr innovative interdisziplinare und komparatistische Perspektiven.
Die Beiträger zu diesem Sammelband liefern eine faszinierende Palette von Untersuchungen teils zu Theophrast von Hohenheim (Paracelsus), teils zum wissenschaftlichen Diskurs über Gesundheit und Krankheit allgemein in der Frühneuzeit im Rahmen von Religion und Medizin. Was hielt man von den geschulten Ärzten, wie dachte man über die verschiedenen Lehrmethoden, über Balneologie? Wie beurteilte man die Pest und wie sah man den Wahnsinn?