ISBN-13: 9783631611890 / Niemiecki / Twarda / 2010 / 298 str.
In der Christnacht des Jahres 1517 erscheint uber dem Schloss zu Weimar -am klaren Himel ein blutrot Creutz-. Der Kurfurst von Sachsen und die Hofbediensteten werden zu Augenzeugen dieses -warhafftigen und schrocklichen Wunderzeichens-. Es stellt den Auftakt zu einer der umfangreichsten Prodigiensammlungen der Fruhen Neuzeit dar: den in drei Banden zwischen 1556 und 1562 veroffentlichten Wunderzeichen Job Fincels (ca. 1526-1589) mit insgesamt mehr als 700 Prodigienberichten. Der Jenaer Universitatsprofessor Fincel verwertete fur sein Hauptwerk Dutzende von Einblattdrucken, Flugblattern und Chroniken seiner Zeit. Hauptanliegen des vorliegenden Bandes ist die moglichst umfassende registratorische Erschliessung dieser zuletzt 1974 von Heinz Schilling beleuchteten Quelle. Namens-, Orts- und Sachregister sowie bundige Zusammenfassungen aller drei Bande fuhren schnell und bequem zu den Inhalten. Samtliche Datumsangaben wurden erfasst und chronologisch aufbereitet. Synchronisationstabellen und ein Ausgabenspiegel auf neuestem Stand erleichtern den Ausgabenvergleich. Fincels Wunderzeichen entstehen in einer politisch, kirchen- und theologiegeschichtlich bewegten Phase der Reformatorengeneration nach Luther und Melanchthon. Schlusselgestalten aus Fincels Umfeld wie Matthias Flacius, Johann Stigel, Victorinus Strigel und Nicolaus von Amsdorff pragen unverkennbar Fincels Methode, Prodigien nicht nur aneinanderzureihen, sondern immer wieder auch sinnstiftend auszulegen. In einem einleitenden Abschnitt zu Biographie, Werk und Wirken Fincels wird in Erganzung zu den Registern der Ort der Wunderzeichen zwischen Konfession, Mentalitat und Politik abgesteckt."