ISBN-13: 9783110255621 / Niemiecki / Twarda / 2011 / 455 str.
Als Maler, aber auch als kunstlerischem Rollenmodell wurde Raffael im 19. Jahrhundert eine einzigartige Stellung zugesprochen. Vorbereitet durch eine lange, schon im 16. Jahrhundert einsetzende Rezeptionsgeschichte, stand die Verehrung seines Werkes wie seiner Person um die Wende zum 19. Jahrhundert auf einem Hohepunkt. Der Raffael-Kult erfasste Kunstkritik und Kunstgeschichte ebenso wie Literatur und Musikgeschichte. Raffael wurde zum Paradigma: Auf ihn wurden nicht nur kunsttheoretische, sondern auch religiose und gesellschaftliche Vorstellungen projiziert, welche die ideale Stellung des Kunstlers und Menschen in seiner Zeit benannten. Die Raffael-Rezeption steht im 19. Jahrhundert unter einer Spannung, die sichaus dem Gegen- und Miteinanderder Aktualitat eines kunstlerischen OEuvres aus dem 16. Jahrhundert und dessen Historisierung ergibt. Sie umfasst sowohl die Fortschreibung bzw. neue Entwurfe von Kunstlerlegenden als auch die Entwicklung historisch-wissenschaftlicher Methoden zu Biographie und Kunstgeschichte. Das auf den Vortragen einer trilateralen Konferenz in der Villa Vigoni im Dezember 2007 basierende Buch bildet den zweiten Band der Reihe Klassizistisch-romantische Kunst(t)raume und schliet unmittelbar an Fragestellungen an, die im ersten Band untersucht wurden.
Das vorliegende Buch, der zweiteBand der Reihe Klassizistisch-romantische Kunst(t)räume,schließt unmittelbar an Fragestellungen an, die im ersten Band untersucht wurden. Sowohl die Graecomanie als auch der Raffaelkult können als komplementär aufeinander Bezug nehmende, in den Bereich des Ästhetischen übertragene Heilskonzepte verstanden werden. Die Raffael-Verehrung erfasste im 19. Jh. Kunstkritik und Kunstgeschichte ebenso wie Literatur und Musikgeschichte. Raffael wurde zum Paradigma: Auf ihn wurden nicht nur kunsttheoretische, sondern auch religiöse und gesellschaftliche Vorstellungen projiziert, welche die ideale Stellung des Künstlers und Menschen in seiner Zeit benannten.