ISBN-13: 9783640734153 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 60 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,0, Universitat zu Koln (Musikwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Einfuhrung in die mittelalterliche Musiklehre, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Pythagoreismus spielt in der Musiktheorie des Mittelalters eine bedeutsame Rolle. In Pythagoras sah man den Begrunder der 'musica scientia', der Musiktheorie als Teilgebiet des Quadriviums (neben Astronomie, Geometrie und Arithmetik) innerhalb der 'septem artes liberales'. Obwohl uber die Person dieses legendaren Denkers aus dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert kaum Gesichertes bekannt ist und von dessen eigener Hand keine Schriften uberliefert sind, faszinierten seine Lehren doch uber Jahrhunderte hinweg immer neue Anhanger, die sich teils in sektenahnlichen Geheimbunden zusammenschlossen. Pythagoras wird, mehr als ein Jahrtausend nach seinem Tod, uber die Rezeptions-Verstarker Platon und Boethius zu einer bis ins 16. Jahrhundert unangefochtenen Autoritat in der mittelalterlichen Musiktheorie. Der pythagoreische Glaube an die Zahlenhaftigkeit der Wahrheit bestimmt im Mittelalter, befordert durch das 'ordo'-Denken und den Vorrang der 'ratio' vor den Sinnen, auch die theoretische Beschaftigung mit der Musik. Die Zahlenproportionen konsonanter Klange, die Herleitung der Skalen ebenso wie die Erfindung des Monochords wurden Pythagoras zugeordnet. Daraus sei zugleich ersichtlich, dass Pythagoras in dieser Arbeit nicht als authentische Person behandelt, sondern unter seinem Namen die auch im Mittelalter mit ihm assoziierten Lehren und musikologischen Inhalte erortert werden, vor allem die pythagoreischen Intervallproportionen. Nach einer vorsichtigen Skizze des durch die Jahrtausende undeutlichen biografischen und philosophischen Profils des griechischen Musikdenkers gibt diese Arbeit einen Einblick in den Einfluss des Pythagoreismus auf die quadriviale 'musica scientia', wobei die Konsonanzproportionen ausfurhlich dargestellt werden, die als