ISBN-13: 9783428186945 / Niemiecki / Miękka / 2022 / 318 str.
Die Rechtsbegriffe Prävention und Repression haben im tradierten Polizeirecht lange Tradition. Obwohl die mit den Begriffen verbundene Trennung zwischen Gefahrenabwehr- und Strafverfahrensrecht zusehends verwischt und die Begriffe im geschriebenen Recht keine Verwendung finden, wird das begriffliche Trennungskonzept auch weiterhin als strukturgebend begriffen. Marius Danne fokussiert ausgehend von diesem Befund die Maßstäbe der juristischen Begriffsbildung und untersucht auf deren Grundlage umfassend die Begriffe von Prävention und Repression. Er geht der übergreifenden Frage nach, ob das Begriffspaar tragfähiges Differenzierungspotential auch für das in der Entstehung befindliche Sicherheitsrecht bietet. Dabei werden die sprachlichen Grundlagen der Begriffe herausgearbeitet und die Herkunft sowie Entwicklung der Begriffe im Recht nachgezeichnet. Die hierbei hervortretenden Dysfunktionalitäten illustrieren dem Leser die Notwendigkeit einer behutsamen und sensiblen juristischen Begriffsbildung. Im Sicherheitsrecht bleibt danach für die begriffliche Unterscheidung jedenfalls in ihrer dichotomen Anordnung kein funktionaler Anwendungsbereich.
Die Unterscheidung von Prävention und Repression ist für das im Umbruch befindliche klassische Polizeirecht strukturgebend. Die Arbeit fokussiert die Maßstäbe der juristischen Begriffsbildung und untersucht auf deren Grundlage umfassend das Begriffspaar. Bei dieser Untersuchung werden genetische Fehlbildungen offengelegt sowie die daraus resultierenden normativen Wirkungen und Illusionen nachgezeichnet, so dass jedenfalls für eine dichotome Unterscheidung im in der Entstehung befindlichen Sicherheitsrecht kein funktionaler Anwendungsbereich bleiben dürfte.