ISBN-13: 9783656967439 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: Bestanden, Bauhaus-Universitat Weimar (Junior-Professur Asthetik, Fakultat Gestaltung), Veranstaltung: RaumZeit, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wir sind so gewohnt, Gesetz und Recht im Sinne der Zehn Gebote als Gebote und Verbote zu verstehen, deren einziger Sinn darin besteht, dass sie Gehorsam fordern, dass wir den ursprunglich raumlichen Charakter des Gesetzes leicht in Vergessenheit geraten lassen. Jedes Gesetz schafft vorerst einen Raum, in dem es gilt, und dieser Raum ist die Welt, in der wir uns in Freiheit bewegen konnen. Was auerhalb dieses Raumes ist, ist ohne Gesetz und genau gesprochen ohne Welt; im Sinne menschlichen Zusammenlebens ist es eine Wuste." (Arendt 1993: 121 nach StadtBauwelt 2006: 20). Das Wissenschaftsmodul RaumZeit im Sommersemester 2014 behandelte philosophische Themen des Raumes. In diesem Rahmen wahlte ich als Themengebiet des politischen Raumes. Es stellte sich heraus, dass Politik im Vergleich etwa zum sozialen Raum seltener unter einem raumlichen Aspekt untersucht wird. Bei der Suche nach einem geeigneten Thema stie ich in der Vorlesung "Was ist Raumproduktion? Und was machen wir mit dem Spatial Turn?" von 2010 auf den Satz "Politik auf Raumargumenten ist gefahrlich," was mich dazu brachte, mich anhand des im Seminar behandelten Werkes "Raum. Ein interdisziplinares Handbuch" (Gunzel 2010) mit dem Verhaltnis von Politik und dem physischen Raum auseinanderzusetzen. Der vorliegende Text gibt anhand der auf der Rechtsphilosophie Carl Schmitts aufbauenden Hauptwerk Giorgio Agambens zum Homo Sacer und dem Ausnahmezustand einen Einblick in die Produktion und Konstitution politischer Raume. Untersucht wird die Figur des Fluchtlings als Homo Sacer in der Bundesrepublik Deutschland und die daraus resultierende Beziehung zwischen Biopolitik und Totalitaritat.