ISBN-13: 9783656073840 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 100 str.
Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Padagogik - Allgemein, Note: 1,6, Freie Universitat Berlin, 92 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zahl der Menschen, deren Muttersprache nicht mit der Sprache des Landes, in dem sie leben, identisch ist, nimmt weltweit regelmaig zu. Immer mehr Kinder wachsen zwei- oder mehrsprachig auf, weil sie mehr als nur eine Sprache benotigen, um sozial agieren zu konnen. Die zunehmende weltweite Mobilitat ist das Resultat verschiedener Faktoren, wie beispielsweise Reisen, Studien- bzw. Aufenthalten aus beruflichen Grunden im Ausland oder der Zwang, das eigene Land aus politischen, religiosen oder okonomischen Grunden verlassen zu mussen. Als Konsequenz aus dieser gesteigerten Mobilitat ergibt sich fur viele Kinder die Moglichkeit des bilingualen Erstspracherwerbs bzw. des naturlichen Zweitspracherwerbs. Bereits 1967 hat Ruke-Dravina die Tendenz einer zunehmenden Mehrsprachigkeit in der modernen Gesellschaft erkannt und eine pluralistische Haltung gefordert: "Da die Mehrsprachigkeit sich m. E. in der Zukunft in allen Landern weiter und weiter verbreiten wird und ein Kennzeichen der zukunftigen Gesellschaft darstellt, geht es nicht an, die Erscheinung abzustreiten oder zu verhindern. Statt dessen ware es mehr am Platz, den negativen Einfluss des sozialpsychischen Zwanges, wo dieser noch vorkommt und zuweilen ernsthafte psychische Hemmungen und Storungen verursacht, zu mildern oder ganz zu eliminieren." (Ruke-Dravina 1967, S.99f) Der sozial-psychische Zwang ist unter anderem auf die Doktrin des Nationalstaates "une nation, une culture, une langue," die seit der franzosischen Revolution in Europa verbreitet ist und auf sprachlicher Ebene die "Einheitssprachenideologie" (Bartsch 1993, S. 4) hervorgebracht hat, zuruckzufuhren. Diese auert sich in der Auffassung, "der Mensch sei im Grunde einsprachig, Zweisprachigkeit sei nur von der gesellschaftlichen Elite zu bewaltigen, und die gleich gute Be