ISBN-13: 9783484750142 / Angielski / Twarda / 1997 / 370 str.
ISBN-13: 9783484750142 / Angielski / Twarda / 1997 / 370 str.
Ausgehend von auffaauml;lligen textimmanenten Strukturen formaler wie inhaltlicher Art von ca. 70 deutschsprachigen Dialogtexten, die zwischen 1521 und 1525 entstanden sind, wird nach situativen Bedingungen der Produktion dieser Flugschriften gefragt. Es wird gezeigt, wie der Reformationsdialog als funktionale Gattung primar dem genus deliberativum bzw. genus didascale als Gattung spezifisch theologisch-rhetorischer Auspragung zugeordnet werden kann. Damit mu die tradierte gattungspoetologische Zuordnung dieses Genres neu uuuml;berdacht werden: Die 'realitatsgebundene' Fiktionalitat der Texte verdankt sich der Einbindung in den reformatorischen Proze. Neben der Volkssprachlichkeit und der Dialogizitat sind Kernbegriffe, die diesen Dialogtypus als "gattungsbestimmende Dominanten" (Jau) konfigurieren, in Begrifflichkeiten zu finden, die aus der variablen Verwendung des utile-Gedankens fur Text und Autor mit Rekurs auf den antiken und christlichen ethos-Begriff (virtus-vitium-Relation) resultieren. In diesem Feld von Begriffen und Darstellungsmustern (ent)stehen die agierenden Figuren. Die Reformation erscheint als res publica des "gemain mans," des laicus, des Gemeindemitglieds. Unter dem intentionsabhangigen Gebot augustinischer Provenienz nach evidentia/perspicuitas und der Erfullung des inneren wie aueren aptum werden komplizierte Sachverhalte laiengerecht 'vereindeutigt', um einen hohen Wiedererkennungsgrad zu erreichen: ein Vorgang, der sich formal auch bei der Gestaltung von Titelblatt und argumentativem Ablauf wiederfinden lat. Hier lassen sich selbst fur den kurzen Untersuchungszeitraum diachr