ISBN-13: 9783531176123 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 318 str.
ISBN-13: 9783531176123 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 318 str.
Einleitung 1 Einfuhrung: Der Missing Link 1 Einfuhrung: Der Missing Link Die Annahme, dass Rechtsextremismus vor allem eine Folge von Arbeitslos- keit oder der Angst vor Arbeitslosigkeit sei, ist popular. So gibt es kaum eine offentliche Debatte zum Thema Rechtsextremismus, in der nicht die "schlechte wirtschaftliche Lage" oder die "hohe Arbeitslosigkeit" als Ursachen des Rech- extremismus benannt werden. War die Annahme eines Zusammenhangs zwischen okonomischen Krisenerscheinungen und dem Erstarken des Rech- extremismus lange Zeit ein Topos, der vor allem innerhalb der politischen Linken zu finden war (vgl. Lynen von Berg 2000: 86ff. ), ist das Argument heute bei Vertretern nahezu aller politischen Richtungen anzutreffen. So lie im Sommer 2007 die CDU-Ministerin Ursula von der Leyen nach einer Hetzjagd auf acht Inder in der sachsischen Kleinstadt Mugeln verlauten, dass "Armut und Abwanderung" im Osten Deutschlands die "Hauptgrunde des Fremdenhasses" seien (Suddeutsche Zeitung vom 24. August 2007). Ahnlich argumentierte im Fruhjahr 2005 der damalige bayrische Ministerprasident Edmund Stoiber, als er behauptete, dass die "Hauptursache fur das Wiedererstarken der NPD" in dem "okonomischen Versagen der Regierung Schroder" liege (Frankfurter Ru- schau vom 7. Februar 2005). Der Zusammenhang zwischen prekaren Arbei- und Lebensverhaltnissen und erstarkendem Rechtsextremismus gilt heute in einem Mae als selbstverstandlich, dass seine Postulierung keiner weiteren - klarung oder Begrundung mehr zu bedurfen scheint: Arbeitslosigkeit macht - fallig fur Rechtsextremismus - Punkt.