ISBN-13: 9783642663499 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 410 str.
R. PICHLMAYR Weitaus die meisten Operationen, sowohl der Elektiv- als auch der Notfalleingriffe, ha ben einen ungestorten postoperativen Verlauf. Hieran haben neben der Operationstech nik vor allem Asepsis, Operationsvorbereitung und gesamte Narkoseftihrung ihren jeweils entscheidenden Anteil. Die postoperative Behandlung generell ist zwar geeignet, zusatz liche und spezifisch postoperative Storungen, wie Bronchopneumonien oder Exsikkose, zu mildern und dem Patienten die postoperative Phase wesentlich zu zu verhuten oder erleichtern, sie kann jedoch in den seltensten Fallen pra- und intraoperative Komplika tionen oder Fehler ausgleichen. Von den drei grossen und weitgefassten chirurgischen Bereichen - Indikation, Operationstechnik, Nachbehandlung - sind fur das Erreichen eines ungestorten postoperativen Verlaufes die ersten beiden weit wichtiger als die Nach behandlung. Die Ursachen der meisten postoperativen Storungen liegen im Operations zeitraum. Trotzdem hat die postoperative Behandlung gerade im Zusammenhang mit postoperativen Storungen entscheidende Bedeutung in zweifacher Hinsicht: Verlauf und Behandlungsmoglichkeiten einer Komplikation hangen zunachst wesentlich vom Gesamt zustand des Patienten zum Zeitpunkt des Manifestwerdens der Komplikation ab, der "Reserve" [2], und diese wird mit von der bis zu diesem Zeitpunkt geubten postopera tiven Routinetherapie bestimmt; die eingetretene Komplikation selbst erfordert weiter eine spezifische und intensivierte Nachbehandlung mit allen Moglichkeiten, beginnend mit der Infusionsbehandlung und der parenteralen Ernahrung bis zur Relaparotomie, Dialyse oder gar extrakorporaler Oxygenisierung. Das Spektrum der Ursachen und Erscheinungsbilder postoperativer Komplikationen ist weit. Berechtigt erscheint eine Gliederung in drei Gruppen: 1. Die operativen Komplikationen im engeren Sinn, wie Blutung, Wundinfektion, Ana stornoseninsuffizienz, Ileus."