ISBN-13: 9783638649247 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 56 str.
ISBN-13: 9783638649247 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: gut (2,0), Freie Universitat Berlin (Friedrich-Meinecke-Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die postcolonial studies sind, zumal in Deutschland, eine noch relativ junge wissenschaftliche Richtung. Dementsprechend euphorisch fallen bisweilen die Hoffnungen aus, die in sie gesetzt werden. Solche neue Sendungsideologie kann nicht unwidersprochen bleiben. Mit Blick auf Edward Said und dessen These vom Orientalismus-Diskurs schreibt Jurgen Osterhammel: "Das Studium von Texten (...) rechtfertigt sich so allenfalls durch den Text um Text wiederholten Nachweis der Fehlreprasentation, Zerrspiegelung und Entstellung auereuropaischer Kulturen (...). Erst in der "postkolonialen" Gegenwart, so glauben zahlreiche Vertreter, ist die Annaherung an die Wahrheit des 'Anderen' moglich geworden." Das Thema ist umstritten. Dieser Streit kann hier nicht geschlichtet werden. Der Ansatz ist ein viel pragmatischerer: Welche Anregungen, welche Elemente der postkolonialen Theoriediskussion konnen fur die deutsche Geschichte fruchtbar gemacht werden? Passt das uberhaupt, postkoloniale Ideen fur ein kolonial doch vergleichsweise wenig bedeutsames Land? Zur Beantwortung dieser Fragen werden nach einer begrifflichen Klarung zunachst einige Ansatze der postkolonialen Debatte nachgezeichnet und Beispiele einer Anknupfung an die deutsche Geschichte vorgestellt. Es zeigt sich dann, dass die - vom Postkolonialismus angeregte - Uberwindung nationalstaatlich zentrierter Geschichtswissenschaft einige theoretische Uberlegungen notig gemacht hat und macht. Schlielich drangen sich aus den Schriften einiger postkolonialer Autoren fundamentale Fragen auf. Diese, keineswegs ganz neuen, epistemologischen Probleme einer Geschichtswissenschaft jenseits ihrer europaischen Wurzeln sollen zuletzt nur ausschnittartig beleuchtet werden.