ISBN-13: 9783638662581 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 92 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1,0, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster (Institut fur Soziologie), Veranstaltung: HS "Kunst und Faschismus," 82 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Nazis und der Jazz - das ging nun mal gar nicht zusammen, so konnte man meinen. Tatsachlich lag an sich nichts der braunen Diktatur so fern wie die spontane, improvisierte Musik der Afroamerikaner - der Swing eines Count Basie oder Benny Goodman, nach dem in den 30er Jahren die ganze Welt tanzte. Und die auch in der Tanzmusik der deutschen Orchester uberall ihre Spuren hinterlie. Doch Propagandaminister Joseph Goebbels erkannte bald, da diese Musik von unschatzbarem Wert sein konnte - wenn man sie richtig einsetzte. So instrumentalisierten Goebbels und seine Mitarbeiter skrupellos Tanzmusik und Jazz: Deutsche Schallplattenfirmen preten heien Swing fur den Export - denn das brachte wertvolle Devisen. Der Reichsrundfunk sendete zuletzt fast rund um die Uhr Unterhaltungsmusik - und er plazierte dazwischen um so perfider seine braunen Botschaften. Und Auenminister Joachim von Ribbentrop initiierte eine Propaganda-Band, deren Musik gar nicht "schwarz" genug sein konnte - ihre Texte waren antisemitisch... Im zweiten Weltkrieg entspann sich ein Kampf um die Kopfe der Menschen, in dem die Unterhaltungsmusik eine Schlusselrolle spielte: Mit Schallplatten, die von Flugzeugen hinter der Front abgeworfen wurden. Mit einem Wettlauf um die deutschen Horer zwischen Reichsrundfunk und Londoner BBC. Mit brutalen Aktionen gegen jugendliche Swingfans in Hamburg, Frankfurt, Koln. Und mit einem Kraftemessen im Ather zwischen Mittel- und Langwellensendern, die mit ihren Musikprogrammen muhelos in ganz Europa zu horen waren...