Politische Ökonomie: Apologien Und Kritiken Des Kapitalismus

ISBN-13: 9783531221502 / Niemiecki / Miękka / 1987 / 280 str.

Karl Georg Zinn; Karl Georg Zinn

Opis

Eine Einfiihrung in die Politische 6konomie steht heute vor der Schwierigkeit, da keine allgemeinverbindliche Definition dessen vorliegt, was unter Politischer 6konomie zu verstehen ist. 1m Hin blick auf die unterschiedlichen Vorstellungen und Assoziationen, die der Begriff Politische 6konomie hervorruft, ist es auch proble matisch, eine bestimmte, ausgewahlte Kennzeichnung des Begriffs als Ausgangspunkt zu wahlen. Ein solches Verfahren wiirde zwar wegen der Undeutlichkeit des Begriffs legitim, weil pragmatisch erscheinen, diirfte aber die Moglichkeit versperren, so etwas wie eine "zeitgem e" Perspektive der Politischen 6konomie zu ent wickeln. Der skizzierten Schwierigkeit wird hier dadurch zu begegnen ver sucht, da Politische 6konomie im ersten Teil des Buches als Be standteil gesellschaftlicher Selbstdeutung dargelegt wird. Der Leser sto t in diesem ersten Drittel des Textes vorwiegend auf kritische Dberlegungen zu ausgewahlten Aspekten der Politischen 6konomie, deren verkniipfendes Moment in ihrer Relevanz fiir die aktuelle theo retische und ideologische Diskussion iiber Wirtschaft und Gesell schaft liegt. Die kritische Intention schlagt sich in provozierenden Aussagen nieder, was der Sache jedoch insofern angemessen ist, als Politische 6konomie in sich kontrovers sein mu, wie zu erlautern sein wird.

Spis treści

Vorwort.- I. Politische Ökonomie als Gesellschaftstheorie.- 1. Rückblick auf eine verlorene Perspektive.- a) Warum Politische Ökonomie.- b) Die Vulgarisierung der ökonomischen Theorie und sozialwissenschaftlicher Szientismus.- c) Sachzwangideologie, Technizismus und die Eliminierung der Wertediskussion.- 2. Kritik und Methode der Politischen Ökonomie.- a) Kritik als Selbstreflexion der Politischen Ökonomie.- b) Das Immanenzproblem.- c) Naturgesetze und Sozialität.- d) Das Verhältnis der Metaphysik zur Politischen Ökonomie.- aa) Werturteile — das praktische Erfordernis der Metaphysik.- bb) Metaphysische Grundlagen und Einschlüsse.- cc) Irrelevanz der metaphysischen Letztbegründungen.- e) Der historische Charakter des Gegenstandes der Politischen Ökonomie.- aa) Ausweitung des Untersuchungsobjekts im historischen Verlauf.- bb) Das Spezifikum der Geschichtlichkeit des Gegenstandes der Politischen Ökonomie.- cc) Das neue Weltverständnis.- dd) Die historische Irrationalität des Wachstums.- ee) Der Verlust der historischen Dimension in der Neoklassik.- ff) Ist die ökonomische Bewegung fortschrittlich?.- f) Gibt es eine spezifische Methode der Politischen Ökonomie?.- aa) Methodenstreit.- bb) Theorie und empirische Prüfung.- cc) Neoklassik als methodologischer Bruch.- dd) Historische Dynamik und historische Methode.- g) Wesen und Erscheinung: das Beispiel Wert und Preis.- aa) Die Erkenntnis der Arbeitswertlehre.- bb) Wertsumme gleich Preissumme, aber Warenwert ist nicht gleich Warenpreis.- cc) Steigende industrielle Produktion. Ausweitung unproduktiver Mehrwertverwendung und das politische Resultat.- II. Theoriestränge der Politischen Ökonomie.- 1. Die politökonomische Realität.- a) Politische Konstellation nach dem Zweiten Weltkrieg.- b) Das Nachkriegswachstum widerlegt die Stagnationsfurcht.- c) Die neokonservative Reaktion.- d) Die Wachstumsfaktoren nach dem Zweiten Weltkrieg.- aa) Die Wirtschaftspolitik der USA und die Regeneration der kapitalistischen Weltwirtschaft.- bb) Die ökonomischen Grundlagen der Nachkriegsprosperität.- cc) Auslaufen der Wachstumsphase.- dd) Das moralische Versagen.- 2. Die Deutungsmuster der Politischen Ökonomie für die Gegenwart.- a) Die affirmative Theorie des entwickelten Kapitalismus und ihr lehrgeschichtlicher Hintergrund / Die doppelte Entwertung der Arbeit.- aa) Erstes Grunddogma: Stabilität des Marktsystems.- bb) Die affirmative Gegenposition zur Neoklassik: Instabilitäten als notwendige Begleiterscheinung kapitalistischer Dynamik.- cc) Zweites Grunddogma: Der Markt verteilt gerecht.- dd) Arbeitslosigkeit und Instabilitäten als Folge leistungswidriger Verteilung.- ee) Exkursorische Bemerkung zur Affinität von Neoklassik und Kapitalismus.- b) Krise und Kapitalismus.- aa) Krisen und Stabilität.- bb) Produktion und Absatz.- cc) Politische und ideologische Konstellationen in der Krise.- dd) Das Koordinationsproblem und die historischen Tendenzen zur gesamtwirtschaftlichen Planung.- ee) Komplexität der Krisenwirklichkeit und theoretische Deutung.- c) Krisentheorien.- aa) Überakkumulation.- bb) Marx’ Profitratentheorem: zyklusübergreifende Tendenz.- cc) Nachfragemangel und Krise.- dd) Kaufkraft, Präferenzen und Nachfrage.- ee) Stagnation: zyklenübergreifende Tendenz.- d) Konsequenzen der kapitalistischen Dynamik für Technik und Weltwirtschaft.- Zwei Seiten Epilog.- Anmerkungen.- Namensregister.- Über den Verfasser.

O autorze

Karl Georg Zinn, 1939. Professor für Volkswirtschaftslehre. Hauptarbeitsgebiete: Geschichte der politischen Ökonomie, internationale Wirtschaftsbeziehungen, Makroökonomie, Konjunkturen und Krisen. Zahlreiche Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen.