ISBN-13: 9783531145495 / Niemiecki / Miękka / 2006 / 234 str.
Behaviorismus als Mit der Politikfeldanalyse hat sich die Politikwissenschaft als eine theoriegeleite- Einflussfaktor te und anwendungsorientierte empirische Wissenschaft erfolgreich weiterent- ckelt. Sie verdankt ihre Entstehung einem wissenschaftlichen Paradigmenwe- sel nach dem 2. Weltkrieg, der in den amerikanischen Sozialwissenschaften als die behavioristische Revolution bezeichnet wird. Der Behaviorismus als w- senschaftliche Bewegung wurde massgeblich von dem Psychologen Watson (Watson 1968 1930]) initiiert und fusst auf einer Ablehnung der Bewusstseins- forschung und einem Insistieren auf (experimentelle) Verhaltensforschung. Aber auch der amerikanische Pragmatismus hat mit seinem Pladoyer fur die Gesta- barkeit der sozialen und politischen Ordnung durch kreatives und kooperatives Handeln in der Policy-Forschung seine Spuren hinterlassen (Schubert 2003). Die Hinwendung zu einer Analyse des konkreten sozialen, okonomischen, kultur- len und politischen Verhaltens oder Handelns mit avancierten Methoden der Beobachtung und Befragung unter Hinzuziehung elaborierter Auswertungsv- fahren hat nicht nur die amerikanische, sondern auch die deutsche Politikwiss- schaft nachhaltig verandert (Falter 1980). Fragestellungen der Bis weit in die 60er und 70er Jahre hinein dominierten legalistisch-ins- Politikfeldanalyse titutionalistische Fragestellungen, welche die Funktionsweisen der politischen Institutionen in der Demokratie mit ihrer verfassungsgemassen Satzung und - rem normativen Auftrag konfrontierten. Die Form der Politikanalyse, die mit den Aquivalenzbezeichnungen Policy-Forschung oder Politikfeldanalyse operiert (zur genaueren Abgrenzung siehe Kap. 1. 1), stellt demgegenuber ganz das em- risch aufweisbare politische Handeln in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Politikfeldanalyse fragt danach, was politische Akteure tun, warum sie es tun und was sie letztlich bewirken (Dye 1972: 1, Schubert/Bandelow 2003a: 4)."
Durch die Politikfeldanalyse hat sich die Politikwissenschaft als theoriegeleitete und anwendungsorientierte empirische Wissenschaft bedeutend weiterentwickelt. Im Mittelpunkt ihres Analyseinteresses stehen politische Entscheidungen und deren Umsetzung in konkreten Handlungszusammenhängen unter Berücksichtigung ihrer Bedingungsfaktoren. Dieser Band führt ein in die Forschungsperspektiven der Politikfeldanalyse. Es erfolgt ein Abriss der Geschichte und der allgemeinen Ziele der Politikfeldforschung. Nachfolgend werden Grundbegriffe und Theorieansätze zur Erklärung der politischen Entscheidungsprozesse vorgestellt und ihre Anwendung mit Fallbeispielen illustriert. Der Akzent liegt auf akteur-und strukturzentrierten Ansätzen. Allerdings wird auch ein Überblick über neuere Diskurs- und Wissensmodelle des Policy-Making vermittelt sowie die vergleichende Policy-Analyse behandelt.