ISBN-13: 9783110553598 / Niemiecki / Miękka / 2017 / 473 str.
ISBN-13: 9783110553598 / Niemiecki / Miękka / 2017 / 473 str.
Poetiken des Selbst untersucht Formen literarischer Autorschaft aus kulturwissenschaftlicher Perspektive. Am Beispiel von Rainald Goetz, Joachim Lottmann und Alban Nikolai Herbst werden literarische Subjektpoetiken analysiert und die darin wirksamen Modelle formuliert. Den theoretischen Hintergrund bilden Michel Foucaults Konzepte der Selbsttechniken und aktuelle kultursoziologische Forschungsheuristiken, auerdem werden die Ansatze der Autofiktionsforschung gepruft und erweitert. Ausgehend vom weiten Textbegriff werden alle 'Werke' der Autoren auf die sich darin manifestierenden Figurationen von Autor-Subjekt-Figuren ('Einschreibungen') untersucht und die offentlichen Diskurse uber diese Autoren daraufhin gepruft, inwiefern diese Modelle aufgenommen und verarbeitet werden ('Fortschreibungen'). Bei den semiotischen Analysen rucken die Begriffe 'Konsistenz', 'Konfiguration' und 'Referentialitat' in den Vordergrund und erlauben es, Autorschaft als polykontexturale Diskursfunktion in medial vermittelten operativen Fiktionen darzustellen. Dabei wird die These bestatigt, dass die so produzierten Subjektmodelle zwar einer 'unentscheidbaren' Konfiguration folgen, sie zugleich jedoch in offentlichen Diskursen als konkrete lebensweltliche Subjekte rezipiert werden.
Wie ist literarische Autorschaft daran beteiligt, 'Poetiken des Selbst' herzustellen? Anhand der Werke von Goetz, Lottmann und Herbst werden die Ansätze der Autofiktionsforschung erprobt und ein methodisches Instrumentarium entwickelt, das die Bedingungen des heutigen Mediensystems berücksichtigt. Als Ergebnis kommen grenzaufhebende Selbstpoetiken zum Vorschein, in denen die Differenz von Leben und Werk getilgt wird.