ISBN-13: 9783484320925 / Angielski / Twarda / 1997 / 373 str.
Zu den Kernfragen der interkulturellen Germanistik gehort die nach dem Verhaltnis von kultureller und poetischer Alteritat: Welche Moglichkeiten und Grenzen haben asthetische Texte bei der Reprasentation kultureller Differenz? Dieser Frage geht die Fallstudie zu 'Haiti' bei Heinrich von Kleist ("Die Verlobung in St. Domingo"), Anna Seghers ("Karibische Geschichten," "Drei Frauen aus Haiti"), Heiner Muller ("Der Auftrag"), Hans Christoph Buch ("Die Hochzeit von Port-au-Prince") und Hubert Fichte ("Xango") nach. Gezeigt wird, da und warum Haiti in der Geschichte der neueren deutschen Literatur ein auergewohnlich markanter und aufschlureicher Bezugspunkt fur die Verstandigung uber das eigene und das Fremde war und ist. Dabei gehen in die literarische Reprasentation Haitis, explizit oder in Form von Subtexten, Auseinandersetzungen um Rasse, Klasse und Geschlecht ein. Vor allem aber wird aufgezeigt, wie sich der Zusammenhang von Interkulturalitat und Poetik verdichtet und verandert: Je ausgepragter das Bewutsein fur die kulturelle Alteritat, desto intensiver die Nutzung und Erweiterung der Moglichkeiten poetischen Sprechens bis hin zu anspruchsvollen und gegluckten 'Poetiken der Interkulturalitat'.