ISBN-13: 9783658123413 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 340 str.
Im Rahmen einer wissenssoziologischen Diskursanalyse arbeitet Miriam Sitter heraus, wie die anhaltenden Bezuge auf die PISA-Studie dazu beitragen, Kinder mit Migrationshintergrund als Prototypen von Bildungsbenachteiligungen zu konstituieren. Die Autorin zeigt, dass die konstanten Verweise auf die ersten PISA-Ergebnisse zu einer Verfremdung von Migrantenkindern fuhren und damit einen Stigmatisierungsprozess aufrechterhalten. Das bekannte Kurzel PISA fungiert als ein Innovationsgenerator, mit dem (fruh-)padagogische Handlungsinitiativen nicht nur legitimiert, sondern bildungsbenachteiligte Kinder bestandig (re-)dramatisiert werden. Diese Erkenntnisse schlieen an die analytischen und konzeptionellen Uberlegungen einer kritischen Migrationsforschung an und stellen das Pladoyer einer Dethematisierung des Migrationshintergrunds besonders in der Rezeption der wiederkehrenden PISA-Studie heraus.