Philosophieren wird oft mit formal-logischem Denken gleichgesetzt. Es ist aber mehr! Wer philosophiert, hinterfragt alltägliche Selbstverständlichkeiten. Das können Kinder noch sehr viel besser als Erwachsene, für die die ständigen Warum-, Wozu-, Was-ist-das-Fragen der Kinder oft lästig sind. Solche kritischen Fragen können aber Anlass dafür sein, unsere alltäglich gebrauchten Begriffe, die zu Worthülsen heruntergekommen sind und die Sokrates 'Windeier' nannte, genauer zu hinterfragen. Mittels kritischer Reflexion können sich diese Windeier zu stabilen Eiern mausern. Oder, um mit Hegel zu sprechen, arme, inhaltsleere Begriffe werden in reiche und mannigfalitge überführt.
In der Einleitung dieses Buches wird erörtert, wie Philosophie ihre Aufgabe, Selbstverständnis genauer zu hinterfragen, erfüllen kann, wenn sie einen Ortswechsel vornimmt und wenn Philosophinnen und Philosophen aus dem Elfenbeinturm der Universität herauskommen und z.B. in die Schule gehen und dort Kinderphilosophie betreiben. Oder wenn zu Hause Eltern und Großeltern mit ihren Kindern philosophieren.