ISBN-13: 9783050035123 / Niemiecki / Twarda / 2000 / 195 str.
Was ist Philosophie, und was heit es zu philosophieren? Diese Frage, die so alt ist wie die Philosophie selbst, findet in vorliegender Arbeit eine - wie es auf den ersten Blick scheint - uberraschende Antwort: Philosophie ist Spiel, also moglicherweise gar keine ernsthafte Tatigkeit, jedenfalls nicht Arbeit. Noch uberraschender ist jedoch, da diese Antwort auf jene alte Frage ebenso alt ist und in einer bedeutenden Entwicklungslinie des abendlandischen Denkens bis in die Moderne hinein entwickelt wird. In dieser Traditionslinie werden die Problembereiche von "Welt" einerseits und "Sprache" bzw. "Erkennen" andererseits durch den Begriff des Spieles verklammert, so da eine ebenso kritische wie rationale Sichtweise auf die Moglichkeiten der Philosophie entsteht. Diese kritische Tradition des Philosophierens ist wesenhaft mit den Namen Platon, Kant und Nietzsche verknupft. Der Verfasser weist, ausgehend von einer begriffshistorischen Grundlegung anhand der Analyse eines Heraklit-Fragments, eine ideengeschichtliche Gedankenlinie nach, da Philosophie nicht mehr - aber auch nicht weniger - als Spiel sei, uber die Interpretation zentraler Lehrstucke Platons, Kants Theorie des reinen Geschmacksurteils, und Nietzsches Sprach- und Erkenntniskritik. Dabei zeigt sich, da Nietzsche gerade im Anschlu an die Kritik des Anspruchs auf wahre Erkenntnis und der Moglichkeit von deren Aussage durch die Philosophie bei Platon und Kant diese Kritik radikalisiert und vollendet. Der Spielbegriff gewinnt damit zentrale Bedeutung fur ein modernes Philosophieren nach Nietzsche, welches sich zugleich der klassischen Tradition verpflichtet wei.