Part 1.- Chapter 1: Ursula Renz (Universität Klagenfurt). Zwischen erkenntnistheoretischem Rationalismus und wissenschaftsphilosophischem Empirismus. Zu Cohens Philosophiebegriff.- Chapter 2: Nicholas F. Stang (University of Toronto). Hermann Cohen and Kant’s Concept of Experience.- Part 2.- Chapter 3: Gregory B. Moynahan (Bard College). The Challenge of Psychology in the Development of Cohen’s System of Philosophy and the Marburg School Project.- Chapter 4: Francesca Biagioli (Universität Konstanz). Cohen and Helmholtz on the Foundations of Measurement.- Chapter 5: Thomas Mormann (University of the Basque Country in Donostia-San Sebastian). Zur mathematischen Wissenschaftsphilosophie des Marburger Neukantianismus.- Chapter 6: Lois Marie Rendl (Institut Wiener Kreis). Zu Hermann Cohens Reduktion der „transzendentalen Methode“ auf die „regressive Lehrart“ der Prolegomena.- Part 3.- Chapter 7: Jean Seidengart (
Université Paris Ouest-Nanterre-La Défense). The Coordination of Phenomena in Scientific Knowledge According to Hans Reichenbach: The Case of Einstein’s Theory of Relativity.- Chapter 8: Massimo Ferrari (University of Turin). Versteckte Verwandtschaften. Erkenntniskritik und Wissenschaftsanalyse – Cohen und der logische Empirismus.- Chapter 9: Marco Giovanelli (Universität Tübingen). „Zwei Bedeutungen des Apriori“. Hermann Cohens Unterscheidung zwischen metaphysischem und transzendentalem a priori und die Vorgeschichte des Relativierten a priori.- Chapter 10: Geert Edel (Wyk/Föhr). 'Faktum Wissenschaft' oder 'Einheit des Bewusstseins'? Zur Frage des Ausgangspunktes der Philosophie: Kant, Cohen, Wiener Kreis (Schlick).- Chapter 11: Pierfrancesco Fiorato (University of Sassari). Die grundsätzliche Beantwortbarkeit jeder Frage. Cohen und Carnap über Stolz und Demut der kritischen Philosophie.
Der Band versammelt einen Großteil der Beiträge, die internationale Experten anlässlich der Tagung „Philosophie und Wissenschaft bei Hermann Cohen“ im November 2014 am Institut Wiener Kreis der Universität Wien präsentiert haben. Mit der Tagung zu Hermann Cohen (1842 – 1918), der zusammen mit Paul Natorp die Marburger Schule begründete, wurden zwei Ziele verfolgt: erstens die Aspekte in der Philosophie des Kantianers Cohen herauszuarbeiten, die an die Idee einer Einheitswissenschaft anknüpfen und zweitens Divergenzen und Übereinstimmungen Cohens mit der wissenschaftlichen Weltauffassung, der Programmatik des Wiener Kreises um Rudolf Carnap und Moritz Schlick zu identifizieren.
Der Tagungsband ist in drei Teile gegliedert. Die Aufsätze im ersten Teil beschäftigen sich mit der Bedeutung von Erfahrung und Empirismus für das Philosophieverständnis Hermann Cohens. Im zweiten Teil gehen die Autoren der Frage nach, welche Rolle Theorien aus den Bereichen Mathematik, Naturwissenscha
ften und Psychologie für Cohens Denken gespielt haben – unter anderem Hermann von Helmholtz‘ Theorie des Messens und die Bedeutung der Infinitesimalrechnung für die Philosophie der Marburger Schule. Die Beiträge im dritten Teil des Bandes stellen die Philosophie Cohens und der Marburger Schule den Vertretern des Wiener Kreises und der Berliner Gruppe um Hans Reichenbach gegenüber. Dabei wird Reichenbachs Rezeption der Relativitätstheorie in den Kontext einer Relativierung Kants bei Cohen und Ernst Cassirer gestellt und „versteckte Verwandtschaften“ zwischen Cohen und dem Logischen Empirismus aufgedeckt. Der Band richtet sich an Wissenschaftler auf dem Gebiet der Geschichte der Philosophie.