ISBN-13: 9783836664042 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 204 str.
Der Autor unternimmt den Versuch, die grundlegenden theoretischen Aspekte der so genannten "Regulationstheorie" zu rekonstruieren. Ausgehend von der Darstellung der Entstehung dieses Theorieprojekts aus der Frontstellung gegen die Wirtschaftstheorie der Neoklassik und dem strukturalistischen Marxismus Althusserscher Pragung werden die Innovationsmoglichkeiten des Regulationsansatzes auf theoretischer Ebene erortert. Die Darstellung der Regulationstheorie setzt bei den fruhen Arbeiten bei Michel Aglietta, Alain Lipietz und Robert Boyer an und entwickelt eine Synthese an grundsatzlichen Fragestellungen, die die fruhen Fassungen der Regulationstheorie anregen konnten. Neben dem Ruckblick in die Entstehungsgeschichts geht es um die Rekonstruktion der jungsten sozialwissenschaftlichen Kritiken an dem regulationstheoretischen Ansatz, sowohl aus staats- als auch aus gesellschaftstheoretischer Perspektive - wobei vornehmlich Kritiken hinzugezogen werden, die sich eher als Reformulierungsversuche denn als prinzipielle Ablehnung verstehen. In einem dritten Schritt wird die These entwickelt, dass ein Anschluss an die Foucaultschen Thesen zur Gouvernementalitat sehr gut die konzeptionellen Schwachen des politokonomischen analytischen Instrumentariums des Regulationsansatzes ausgleichen kann. Die wechselseitige Befruchtung dieser zwei Ansatze, wobei der eine eher auf die kulturell-symbolische Dimension fokussiert und der andere auf politokonomische Zusammenhange, kann der Moglichkeit nach ein Forschungsprogramm begrunden, das auf der Grundlage eines komplexen Begriffs gesellschaftlicher Machtverhaltnissen kritische Zeitdiagnosen der kapitalistischen Wirklichkeit und Gesellschaftlichkeit anzuleiten vermag. Am Beispiel der Untersuchung der neoliberalen Regierungsweise wird die Fruchtbarkeit der analytischen Symbiose von Gouvernementalitats- und Regulationsansatz abschlieend veranschaulicht.