ISBN-13: 9783668368781 / Niemiecki / Miękka / 2017 / 324 str.
Sammelband aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Musikvideos haben sich als ein globales Massenphanomen etabliert. Milliarden von Rezipienten konsumieren diese Videos auf Plattformen wie YouTube oder Clipfish, denn das Medium ist fur jede_n frei verfugbar, der_die einen Internetzugang besitzt. Die Videos uberzeugen durch ihre ansprechende Bild-Text-Sprache und unterstreichen durch visuelle Mittel die Hauptaussagen des jeweiligen Songs. Die Bandbreite der zu decodierenden Stilmittel kann vom Outfit bis zum Kulissenbild reichen. In jedem Fall bereichern die visuellen Codes die Aussagekraft von Videos. Welche spezifischen Botschaften die Rezipierenden jedoch entschlusseln, hangt vom Wissensstand und der Disposition der Betrachter ab. Oftmals werden die wahrgenommenen und interpretierten Signale und Zeichen verinnerlicht. Diese im Musikvideo unterschwelligen Botschaften vermitteln starke Aussagen uber Geschlechterrollen. Es werden Informationen und Zuschreibungen uber die Geschlechter transportiert. Diese Darstellung (doing gender) findet zwangslaufig in jedem Musikvideo statt, wobei sich eine Vielzahl der Videos auf die Heteronormativitat beruft. Zudem wird in bestimmten Genres wie Hip-Hop dieses dualistische System durch Hypermaskulinitat und Hyperfeminitat verstarkt. Ansatze, die diese Geschlechterrollen kritisieren, finden sich selten in popularen Clips. Auf der anderen Seite dienen Musikvideos als Identifikationsvorlage. Nach dem Prinzip sex sells werden Lust und Begehren erzeugt, Emotionen vorgegeben und somit Identifikationen angeboten. Dieses geschieht nicht zuletzt durch das Thematisieren von Phantasien, Wunschen und Angsten der Rezipienten. Der jeweilige Stil wird aus dem Musikvideo kopiert und ubernommen. Stars werden verehrt und zu Idolen gemacht. Es gibt zahlreiche Jugendkulturen, deren Grundung auf einzelne Musikvideos zuruckzufuhren ist.