ISBN-13: 9783110259087 / Niemiecki / Twarda / 2011 / 396 str.
Die Untersuchung zeigt zum ersten Mal die historische Notwendigkeit, warum aufgrund ihrer theoretischen und geschichtsphilosophischen Pragung gerade im deutschsprachigen Raum des spaten 18. Jahrhunderts eine performative Geschichtsschreibung entsteht, die modernes historiographisches Erzahlen erst ermoglicht. Hiermit wird die These vom Ubergang der Geschichtserzahlung zwischen Aufklarungshistorik und Historismus prazisiert. Die untersuchten Texte - sowohl Zivilisations- als auch Realgeschichtsschreibung umfassend - von Forster, Herder, Schiller, Archenholz bis zu den Brudern Schlegel setzen Erzahlmittel und asthetische Strategien ein, um die Kontingenz der Geschichte zu uberwinden und deren Gesetzmaigkeit auszudrucken. Die vorliegende Arbeit differenziert zugleich die gangige These der Forschung im Zuge von 'linguistic' und 'narrative turn' aus, wonach die Realgeschichtsschreibung die Erzahlverfahren der Literatur, gerade des Romans, ubernimmt. Die historiographiespezifischen Darstellungstechniken werden mithilfe narratologischer und performanztheoretischer Verfahren herausarbeitet. Angesprochen werden daher sowohl Literatur- und Wissenschaftshistoriker als auch Literatur- und Geschichtstheoretiker sowie Geschichtsphilosophen.
Die Untersuchung zeigt zum ersten Mal die historische Notwendigkeit, warum gerade im deutschsprachigen Raum des späten 18. Jahrhunderts eine performative Geschichtsschreibung entsteht, die langfristig modernes historiographisches Erzählen erst ermöglicht. Die diskutierten Texte setzen Darstellungsstrategien ein, um das Notwendige des Verlaufs von Geschichte auszudrücken. Die Arbeit richtet sich sowohl an Interessierte von Literaturgeschichte und Geschichtsschreibung als auch an die von Literatur- und Geschichtstheorie sowie Geschichtsphilosophie.