ISBN-13: 9783540169079 / Niemiecki / Miękka / 1986 / 108 str.
In den letzten Jahren beobachten wir eine Zunahme grosser chirurgischer Eingriffe bei Patienten mit hohem Narkose- und Operationsrisiko. Trotz dieser Entwicklung ist eher eine Abnahme der intraoperativen Komplikationshaufigkeit zu verzeichnen 21, 101]. Dabei hat die zunehmende Sicherheit des Patienten im Operationssaal in einigen Fal len das Problem der Narkose- und Operationsletalitat in die postoperative Phase verschoben. Schon in der vielzitiert n Studie des Baltimore Anesthesia Study Committee 154] wurde diese Tendenz sichtbar, denn uber 50% todlicher teilweise anasthesiebedingter Komplikationen wurden postoperativ beobachtet. Auch neuere Untersuchungen von Harrison et al. 91] und Marx et al. 135] bestatigen dieses Ergebnis. Dabei ist das Auftreten postoperativer Komplikationen eng mit Vorerkrankungen des Patienten verbunden. Insbesondere erhohen bronchopulmonale und kardiale Vor erkrankungen sowie eine Operationsdauer uber 120 min bei Abdominalchirurgie das postoperative Risiko 132]. Die kardiale Gefahrdung steigt deutlich, wenn praoperativ ein Herzinfarkt vorliegt und im perioperativen Verlauf niedrige Blutdrucke beobachtet werden 77, 187, 190]. Es ist jedoch noch ungeklart, aus welchen Grunden und zu welchem Zeitpunkt ein perioperativer Herzinfarkt bei Fehlen einer identifizierbaren Periode niedriger Blut drucke ausgelost wird. Vormittag et al. 197] wiesen in diesem Zusammenhang bereits auf die Bedeutung der unmittelbaren postnarkotischen Reflexaktivierung als mogliche Herzinfarktursache hin, und auch in der neueren Untersuchung von Rao et al. 159] wird die Verminderung der Haufigkeit des postoperativen Myokardinfarkts auf eine blutdrucknormalisierende Therapie in der fruhen postnarkotischen Periode bezogen.