ISBN-13: 9783656423607 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 24 str.
ISBN-13: 9783656423607 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,7, Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg (Romanistik), Veranstaltung: Spanischer Roman der zweiten Halfte des 20. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung "Ich kenne nichts Schwereres als die Schande." Diese Proklamation Luises in Schillers "Kabale und Liebe" als Zeichen von Ehrenhaftigkeit und Wurde verweist auf eine Problematik, welche vom Menschen in seiner Geschichte von jeher gefurchtet und verabscheut wird. Sprichworter wie "Besser mit Schaden als mit Schande klug werden.," "Schande hindert Tugend.," "Nichts konnen ist keine Schande, aber nichts lernen." verweisen auf die hohe Bedeutung von Eigenschaften wie Ehre, Anstand, Authentizitat und Ansehen fur die menschliche Identitat. Wenn man die Geschichte betrachtet wird deutlich, dass neben unterschiedlichen kulturellen Definitionen der Terminologie "Schande," welche von den jeweiligen gesellschaftlichen Normen, Werten bzw. Anschauungen abhangig sind, auch unterschiedliche Formen des Umgangs hiermit existieren. So wird sich eine Gesellschaft, welche auf eine schuldbeladene Vergangenheit zuruckblickt vermutlich zweier unterschiedlicher Strategien der Bewaltigung gegenubergestellt sehen. Entweder entscheidet sie sich fur eine offentliche, (selbst)kritische Reflektion der vergangenen Verfehlungen oder fur eine kollektive Verdrangung im Sinne eines selbst auferlegten Verstummens bzw. Verbergens. Erstere Moglichkeit setzt ein Bewusstsein und die Ubernahme von Verantwortung fur die vergangenen Fehltritte voraus, um deren luckenlose Aufarbeitung gewahrleisten zu konnen. Beim Prinzip der Verdrangung hingegen versetzt sich eine Gesellschaft hinsichtlich ihrer vergangenen "Schande" bewusst in einen Zustand des Erstarrens. Beide Vorgehensweisen verfolgen jedoch trotz des gegensatzlichen Umgangs mit der Vergangenheit eine gemeinsame Intention: Der Wunsch, das Geschehene hinter sich zu lassen