ISBN-13: 9783631532737 / Niemiecki / Twarda / 2005 / 540 str.
Diese Arbeit wurde mit dem Hubert-Jedin-Preis 2002 und dem Fakultatspreis der Universitat Jena 2002 ausgezeichnet.
In der Gestalt Matthias Dorings bundeln sich exemplarisch zentrale Aspekte der Kirchen- und Ordensreformen des 15. Jahrhunderts. Als Minister der sachsischen Franziskanerprovinz entfaltete er in einem Spannungsfeld ordensinterner Reformdiskurse und landesherrlicher, bischoflicher, stadtischer, papstlicher und konziliarer Reforminteressen eine auf den Erhalt der Ordenseinheit ausgerichtete, gemassigte Reformpolitik. Als Anhanger einer korporativ verfassten Kirche war er ein typischer Vertreter des Basler Konziliarismus. In Abgrenzung zu dem von der alteren Ordensforschung gezeichneten negativen Bild Dorings nimmt die Studie damit eine grundlegende Neubewertung seines Wirkens vor. Uber das Einzelbeispiel hinaus gelangt die Untersuchung zu grundsatzlichen Einsichten in die komplexen Bedingungsfaktoren und Verlaufsformen spatmittelalterlicher Reform- und Observanzbestrebungen vor den reformatorischen Umbruchen des 16. Jahrhunderts."