ISBN-13: 9783050010502 / Niemiecki / Twarda / 1990 / 291 str.
Die "Mirabilia" nehmen unter den kleineren Traktaten des Corpus Aristotelicum, die durchweg nicht Aristoteles zum Verfasser haben, sondern aus dem Bereich seiner Schule stammen, eine Sonderstellung ein. Die Schrift gehort zu Gattung der Paradoxographie, die als selbstandige Literaturform durch Kallichamos in Alexandrien begrundet wurde, und lasst sich am besten als eine Art Konkurrenzunternehmen zu den alexandrinischen Bestrebungen verstehen. Sie besteht aus 178 einzelnen Abschnitten, die sich einigermaen sicher auf bestimmte Autoren zuruckfuhren lassen. Deutlich sind Exzerpte der zoologischen und mineralogischen Schriften des Theophrast auszumachen; daruber hinaus finden sich Spuren geographischer und ethnologischer Uberlegungen des Timaios, Theopomp und Lykos von Rhegium. Die Schrift "De Audibilibus" behandelt den Spezialbereich der physikalisch- mechanischen Akustik. Einzige Quelle fur diese Abhandlung ist Porphyrios, der sie unter dem Namen des Aristoteles zitiert. Entgegen dieser Zuweisung geben wesentliche Partien die Lehre des Straton von Lampsakos wieder. Im einzelnen erortert die Schrift Fragen der menschlichen und instrumentalen Stimmbildung, ihre Abhangigkeit von der Beschaffenheit der zugrunde liegenden Organe und Instrumente, das Phanomen der Deutlichkeit sowie eine groere Anzahl von Klangfarben der menschlichen Stimme.