ISBN-13: 9783668344860 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 42 str.
ISBN-13: 9783668344860 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 42 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universitat Wien (Institut fur Germanistik), Veranstaltung: SE Gotthold Ephraim Lessing, Sprache: Deutsch, Abstract: Bis heute zahlt -Emilia Galotti- zu den meist aufgefuhrten Stucken auf deutschsprachigen Buhnen. Ob in den jungsten Inszenierungen am Hamburger Thalia Theater, am Deutschen Theater in Berlin oder am Wiener Burgtheater, Gotthold Ephraim Lessings Trauerspiel ist ein wahrer -Buhnen-Evergreen-. Dass das Stuck knapp 240 Jahre nach seiner Entstehung noch immer modern ist, liegt vor allem an der Psychologie der Figuren. In -Emilia Galotti- findet man komplexe, getriebene Charaktere wie Emilias Vater Odoardo Galotti, dessen ambivalentes Auftreten eine Vielzahl von Lesarten ermoglicht. Ohne einen Anspruch auf Vollstandigkeit zu erheben, sollen im Folgenden drei dieser Lesarten exemplarisch ausgelotet werden. Zu untersuchen ist erstens, ob es sich bei Odoardo Galotti um einen Typus oder einen Charakter handelt. Zweitens soll gefragt werden, ob der alte Galotti uberhaupt ein guter Vater ist. Drittens soll erlautert werden, inwiefern der Mann Odoardo Galotti in einer Krise steckt, denn immerhin totet er seine Tochter. Zur Beantwortung dieser Fragen werden dieselben in entsprechende theoretische Kontexte eingebettet. Es handelt sich dabei um Theorien zur Gattungsgeschichte des Dramas, zur Kulturgeschichte von Vaterschaft und Familie sowie um Theorien der Mannlichkeitsforschung. In auffalligem Widerspruch zu den vielfaltigen Deutungen des Dramas und seiner Figuren steht der simple, schnell erzahlte Plot. Es stehen sich zwei Konfliktparteien gegenuber, auf der einen Seite der Prinz Hettore Gonzaga mit seinem Kammerherrn, dem Marchese Marinelli, auf der anderen Seite die Familie Galotti. Der Prinz verliebt sich in die Tochter der Galottis, Marinelli lasst sie auf das Schloss seines Herrn entfuhren. Hier kommt es zur Katastrophe: Emilia will nicht als eine weitere