ISBN-13: 9783484365575 / Angielski / Twarda / 2000 / 317 str.
Das Problem der politischen Legitimitat wurde in der Philosophie des 17. und des beginnenden 18. Jahrhunderts uberwiegend als Frage nach der gultigen und allgemeinverbindlichen Begrundung von Normen verhandelt. Grundlegend waren dabei Naturrechtsvorstellungen, die sich in einem komplizierten Proze und daher erst relativ spat von der dominierenden Begrundungskompetenz der Theologie emanzipieren konnten. Die Studie will sich diesem Proze annahern, indem sie einen dreistufigen Diskussionszusammenhang rekonstruiert, der fur das ausgehende 17. Jahrhundert charakteristisch ist: Wahrend es zunachst um die kritische Wurdigung von dezidiert theologischen Legitimationsmustern (Veit Ludwig von Seckendorff, Valentin Alberti) geht, wird in einem zweiten Schritt deren Uberwindung durch eine sakularisierte Rechtstheorie vorgefuhrt (Hugo Grotius, Samuel Pufendorf). Dabei wird dem fur die deutsche Diskussion einflureichen Niederlander besondere Aufmerksamkeit geschenkt, gilt sein Werk doch seit dem Beginn der Aufklarung als unverzichtbare Etappe in der Enttheologisierung des Naturrechts. Erst mit dem Wirken von Christian Thomasius - ihm ist der letzte Schritt der Untersuchung gewidmet - kommt dieser Proze nach dessen eigener Einschatzung zu seinem Ende. Zudem erhalt der epochale Wandel in der Rechtsbegrundung durch Thomasius' dezidiert aufklarerisches Engagement neue Perspektiven, die er selbst zu einer eigenen Version des >aufgeklarten Absolutismus