ISBN-13: 9783484303454 / Niemiecki / Twarda / 1996 / 304 str.
ISBN-13: 9783484303454 / Niemiecki / Twarda / 1996 / 304 str.
Mit dem Konzept der Valenz steht ein theoretisches Modell zur Verfugung, das die verschiedenen semantischen und syntaktischen Aspekte der Beziehung zwischen typischerweise verbalen Pradikaten und ihren typischerweise nominalen Aktanten im Satz erfat. Dagegen mussen die entsprechenden Verhaltnisse innerhalb komplexer Pradikate als weitgehend ungeklart gelten. Welcher Art sind - aus valenztheoretischer Sicht - in komplexen Pradikaten wie etwa faire faillite die Beziehungen zwischen dem formal verbalen, flektierbaren Formativ faire und dem formal nicht-verbalen Pradikatskern faillite? In welcher Hinsicht sind diese Beziehungen der Valenzrelation zwischen Verb und Aktant ahnlich, und worin bestehen die zentralen semantischen und syntaktischen Unterschiede? Dies ist die zentrale Fragestellung, auf welche die vorliegende Arbeit am Beispiel der franzosischen Funktionsverbgefuge des Typs etre en mouvement den Versuch einer Antwort unternimmt. Im Rahmen einer zweidimensionalen Matrix zur semantischen Analyse einfacher Verben (Koch 1981) wird der zentrale Unterschied zwischen komplexen Pradikaten und Verb-Aktant-Verbindungen in einem bestimmten Strukturmerkmal der verbalen Formative komplexer Pradikate lokalisiert. Ausgehend von diesem Befund lassen sich eine Reihe von alten Problemen der Forschung wie etwa - um nur einige zu nennen - die Frage der Rolle der Praposition in Funktionsverbgefugen vom Typ etre en mouvement das Problem der Beziehung von Funktionsverbgefugen zu stammgleichen einfachen Verben (etre en mouvement - se mouvoir), das Problem des Verhaltnisses von Aktionsart, Verbbedeutung und Valenz oder die weiterfuhrende Frage des Verhaltnisses der lexikalischen Kategorien (etwa Verb und Nomen) zu den propositionalen Funktionen (insbesondere der Funktion der Pradikation) in einem neuen Licht betrachten.