ISBN-13: 9783409133487 / Niemiecki / Miękka / 1989 / 298 str.
Das Erste Gossensche Gesetz besitzt eine zentrale Bedeutung in der Wirtschaftstheorie. Es besagt, dass der Grenznutzen oder zusatzliche Nutzen eines Gutes mit zunehmender Menge sinkt. Um so erstaunlicher ist es, dass die preispolitischen Implikationen dieses Gesetzes erst in allerjungster Zeit untersucht worden sind. Um das Problem zu illustrieren, stellen wir uns vor, ein durstiger Wanderer komme an eine Gaststatte. Das erste Glas Bier, das er dort trinkt, stiftet ihm einen hoheren Nutzen als z. B. das funfte Glas. Warum fordert der Wirt angesichts dieser Situation fur das erste Glas nicht einen hoheren Preis als fur das funfte? Bei einem mengenunabhangigen Einheitspreis verschenkt der Wirt Gewinnpotential, der Wanderer hingegen realisiert eine Konsumenten rente, d. h. er braucht fur bestimmte Einheiten weniger zu zahlen als er bereit ware. Dies ist in vereinfachter Form die Problemstellung der nichtlinearen Preisbildung. Es geht darum, die Preisstruktur in Abhangigkeit von der gekauften Menge so zu optimieren, dass die Zahlungsbereitschaft der Kunden moglichst weitgehend ausgeschopft wird und damit deutlich hohere Gewinne als bei einem Einheitspreis erzielt werden. Strategisch ist die nichtlineare Preisbildung der Marktsegmentierung zuzurechnen, wobei sich die Kunden durch ihr tatsachliches Nachfrageverhalten selbst bestimmten Segmenten zuordnen."