ISBN-13: 9783639461060 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 124 str.
Die Japamala-Kette auf der Titelseite besteht aus Rudraksha-Samen, was Auge Shivas" bedeutet. Der Mythologie zufolge sind sie aus den Tranen des Gottes Shiva entstanden - in der religiosen Praxis verkorpern sie Mantren, wirkmachtige Spruche, die in einer bestimmten Abfolge aufgesagt oder gemurmelt werden, wahrend die Perlen wie bei Rosenkranzgebeten durch die Finger gleiten. Dies ist ein gutes Beispiel dafur, worum es mir in dieser Arbeit geht: Religion arbeitet mit Symbolen, die sich wie die Samen auf der Schnur zu komplexen Symbolsystemen zusammensetzten. Diese sind aber nichts Statisches und konnen nicht losgelost aus ihren dynamischen, performativen Handlungen und Situationen untersucht werden. Das zeigt sich etwa daran, wie unterschiedlich Japamala-Ketten verwendet werden konnen: als Zeichen der Hindu-Zugehorigkeit, als magisches oder tantrisches Werkzeug oder auch als Yantra (als Mittel, um den Geist zu bundeln). Somit ergeben sich grosse Fragen, die auch die Wirkweisen des Denkens und Fuhlens betreffen: Woraus entsteht hier Bedeutung? Aus den Symbolen oder daher, wie man mit ihnen umgeht? Wo sind die Grenzen, die die Begriffe benotigen, um anwendbar zu sein? Die Suche fuhrt von Korperteilen, die fur Kosmisches "stehen," uber morbide Gefuhle bis hin zu Metaphern und Konnotationen. Dabei reflektiere ich auch die Rolle, die Forschende in religiosen Situationen "spielen.""
Die Japamala-Kette auf der Titelseite besteht aus Rudraksha-Samen, was „Auge Shivas" bedeutet. Der Mythologie zufolge sind sie aus den Tränen des Gottes Shiva entstanden - in der religiösen Praxis verkörpern sie Mantren, wirkmächtige Sprüche, die in einer bestimmten Abfolge aufgesagt oder gemurmelt werden, während die Perlen wie bei Rosenkranzgebeten durch die Finger gleiten. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, worum es mir in dieser Arbeit geht: Religion arbeitet mit Symbolen, die sich wie die Samen auf der Schnur zu komplexen Symbolsystemen zusammensetzten. Diese sind aber nichts Statisches und können nicht losgelöst aus ihren dynamischen, performativen Handlungen und Situationen untersucht werden. Das zeigt sich etwa daran, wie unterschiedlich Japamala-Ketten verwendet werden können: als Zeichen der Hindu-Zugehörigkeit, als magisches oder tantrisches Werkzeug oder auch als Yantra (als Mittel, um den Geist zu bündeln). Somit ergeben sich große Fragen, die auch die Wirkweisen des Denkens und Fühlens betreffen: Woraus entsteht hier Bedeutung? Aus den Symbolen oder daher, wie man mit ihnen umgeht? Wo sind die Grenzen, die die Begriffe benötigen, um anwendbar zu sein? Die Suche führt von Körperteilen, die für Kosmisches "stehen", über morbide Gefühle bis hin zu Metaphern und Konnotationen. Dabei reflektiere ich auch die Rolle, die Forschende in religiösen Situationen "spielen".