ISBN-13: 9783381109814 / Niemiecki / Miękka / 2024 / 518 str.
Nach dem Ende der NS-Herrschaft hatten viele der Verfolgten das Bedürfnis, von ihren Erlebnissen zu berichten. Unterstützt von den alliierten Besatzungsmächten erschienen in den ersten Nachkriegsjahren hunderte Schriften, in denen die Betroffenen die Haft in den NS-Gefängnissen und Konzentrationslagern schildern.Das Buch untersucht einige dieser Texte, die in ihren Rückblicken auf das eigene Erleben immer auch Urteile ableiten und Forderungen formulieren hinsichtlich der Konstituierung des postfaschistischen Deutschland.Mit welchen ästhetisch-narrativen Verfahren diese Texte ihre Folgerungen aus dem Erlebten sowie die zum Teil gravierenden Überschreibungen der eigenen Biographie plausibilisieren, steht im Fokus der Untersuchung. Dabei legt Vogel besonderes Augenmerk auf die komplexen Zusammenhänge, Brüche und Inszenierungen von historischen Ereignissen, individueller Erfahrung und deren schriftlicher Reflexion im Kontext des Nachkriegsdiskurses.
Das Buch bietet Einblicke in die allerersten Schriften von Betroffenen nationalsozialistischer Repression, die unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erschienen sind und von der erlebten Haft in den NS-Gefängnissen und Konzentrationslagern berichten. Besonderes Augenmerk legt die Arbeit auf die komplexen Zusammenhänge, Brüche und Inszenierungen von historischen Ereignissen, individueller Erfahrung und deren schriftlicher Reflexion im Kontext des Nachkriegsdiskurses. Darin leistet Vogel einen maßgeblichen Beitrag zur Erweiterung des Nachkriegsdiskurses und der Erforschung ihrer Verfolgtenliteratur.