ISBN-13: 9783640807956 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 136 str.
Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 2,0, Universitat Duisburg-Essen (Bildungswissenschaften), Veranstaltung: Forschungsprojekt, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Fokus dieser Thesis lag auf der Vereinbarkeit von Erwerbstatigkeit und Familienpflege, da die meisten Pflegeleistungen durch das Soziale Netzwerk von Familienmitgliedern erbracht wird und sich eine zunehmende Erwerbstatigkeit der Hauptpflegepersonen abzeichnet. Sechs Interview- partner einer landlichen Region (Markischer Kreis, Sauerland, NRW) und sechs Interview- partner einer Grostadt (Essen, NRW) waren rekrutiert und anhand von qualitativen Interviews einer leitfadengestutzten empirischen Untersuchung unterzogen worden. Dabei konzentrierten sich die zentralen Fragestellungen vor dem Hintergrund eines Stadt-Land-Vergleichs auf die Motive und Strategien im Alltagsmanagement erwerbstatiger Pflegender. Motive wurden auf Grundlage der umfangreichen theoretischen Basis zum prosozialen Verhalten untersucht. Es wurden drei Rahmenmotive (hausliches Versorgungsideal, Beziehung des Pflegenden zum Pfle- gebedurftigen, prosoziale vs. materielle Austauschbeziehung) und funf Kernmotive (Schuld- gefuhle, Verpflichtung vs. personlicher Anspruch, Anerkennung durch den Pflegebedurftigen, Anerkennung durch Nachbarn oder soziales Umfeld und Religiositat bzw. Spiritualitat) identi- fiziert. Es wird postuliert, dass die meisten der Motive polar strukturiert sind (als Beispiel sei das Antipodenpaar "Eigenideal vs. Fremdideal" fur das hausliche Versorgungsideal gennannt). Auf dieser polaren Motiv-Matrix unterschieden sich erwerbstatige Pflegende aus Stadt und Land am eindeutigsten in den Motiven "prosoziale vs. materielle Austauschbeziehung" und "Verpflichtung vs. personlicher Anspruch"; damit wurde die eingangs formulierte Hypothese verifiziert, nach der unterschiedlich restriktive soziale Milieus in Stadt und Land sich als unterschiedlichen