ISBN-13: 9783484304444 / Niemiecki / Twarda / 2001 / 328 str.
Das Anliegen der vorliegenden Untersuchung ist es, auf der Grundlage der bisherigen Forschung sowie gestutzt auf zwei umfangreiche Textkorpora der Gegenwartssprache ein kontrastiv taugliches Modell der Kategorie "Modalitat" zu erarbeiten und es auf die Modalverben des Deutschen und des Italienischen anzuwenden - und zwar speziell auf die Satze mit mussen/sollen bzw. dovere, die bekanntlich aufgrund ihrer hohen Polysemie besondere Probleme im sekundaren Spracherwerb aufwerfen. Modalitat wird als Ausdruck propositionaler (Sprecher-)Einstellungen definiert, wobei sich die drei grundlegenden propositionalen Einstellungen des Sagens, des Glaubens und des Wollens ermitteln lassen, die den drei Modalitatsbereichen der Behauptung, der Evaluation und der Volition zugrunde liegen. Jede einzelne sprachliche Auerung fallt demnach in einen dieser drei Bereiche. Das wichtigste Element einer jeden propositionalen Einstellung ist deren modale Instanz, also das, was fur die Art der modalen Pradikation des im abhangigen Infinitivteil ausgedruckten Sachverhalts verantwortlich ist. Je nach der Qualitat der jeweiligen modalen Instanz lassen sich innerhalb jedes dieser drei Modalitatsbereiche unterschiedliche Modalitatstypen unterscheiden: der (subjektiv/objektiv-)epistemische, der (subjektiv/objektiv-)bewertende, der dispositionelle, der pragmatische, der deontische, der dynamische, der logisch-analytische, der berichtende, der antizipierende, der deliberierende und der eventive Modalitatstyp. Die jeweilige funktional-semantische Leistung der einzelnen Modalverben - wie auch die jedes weiteren Modalitatsausdrucks - resultiert schlielich aus der Realisierung einer jeweils spezifischen Klasse von Modalitatstypen.