ISBN-13: 9783640325221 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 52 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: sehr gut, Johann Wolfgang Goethe-Universitat Frankfurt am Main (Vergleichende Religionswissenschaft und Religionsgeschichte), Veranstaltung: Die Kraft der Frauen in den Hindu-Religionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Lebensgeschichte Mira Bais, eine hinduistische Heilige aus dem 16. Jahrhundert, erfreut sich in der Hindugesellschaft auch heute noch groer Beliebtheit, wie eine Vielzahl weitverbreiteter popularer Nacherzahlungen ihres Lebens zeigt. In der folgenden Arbeit mochte ich mich deshalb nicht nur mit der historischen Mira beschaftigen, sondern auch nach ihrer Bedeutung fur die Religionsausubung und die Geschlechterverhaltnisse in der Hindugesellschaft heute fragen. Zunachst werde ich das Leben Mira Bais nacherzahlen und anschlieend auf ihre Rolle in der mittelalterlichen bhakti Bewegung eingehen. Da es nur wenige gesicherte Kenntnisse uber Miras Leben gibt, mu das meiste als Legende betrachtet werden. Ob Miras Leben sich aber nun tatsachlich so oder anders zugetragen hat, spielt meines Erachtens eine untergeordnete Rolle bei der Frage nach ihrer Bedeutung fur die Hindugesellschaft heute. Hierbei ist es vielmehr interessant zu beleuchten, welche Version von Miras Leben aus welchen Grunden von wem bevorzugt wird. Insbesondere was die Einstellung zu den Geschlechterverhaltnissen heute anbelangt, ist dies meiner Ansicht nach sehr aussagekraftig. Bevor ich die Bedeutung Miras fur die Geschlechterverhaltnisse in der Hindugesellschaft heute betrachte, werde ich kurz die Rolle der Frau in Nordindien zur Zeit Miras darstellen. Anschlieend werde ich das Dilemma von dharma und bhakti beschreiben, das in Miras Leben zum Ausdruck kommt und auch heute insbesondere fur Frauen einen Konflikt darstellt. In diesem Zusammenhang werde ich zwei Positionen in Bezug auf Miras Umgang mit dharma und bhakti gegenuberstellen. Um den Bogen zur heutigen Zeit zu spannen, werde ich