ISBN-13: 9783638645829 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 92 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1, Universitat Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar "Militarismus," 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Der deutsche Zusammenbruch 1918 war historisch einzigartig nicht nur seiner unerwarteten Plotzlichkeit wegen, sondern weil nie zuvor eine Nation die Waffen gestreckt hatte, deren Armeen so tief in Feindesland standen," schrieb Wolfgang Schivelbusch in seinem Werk uber die "Kultur der Niederlage." Welche Ursachen waren verantwortlich fur diesen "einzigartigen" Zusammenbruch? Erfolgte er wirklich in unerwarteter Plotzlichkeit oder war der Zusammenbruch nur der Kulminationspunkt einer Entwicklung, deren Ursachen tief in den Mistanden des wilhelminischen Staatskorpers verortet waren? In der alteren Forschung wurde Ludendorffs Entschlu zur Offensiven Kriegfuhrung im Jahre 1918, welcher in Konsequenz zur Uberspannung der deutschen Krafte fuhrte, als Hauptursache heraus gearbeitet. Kontroversen existierten lediglich in Umfang und Einflu der Uberspannung auf die Truppe. Die erste Hauptrichtung, als deren Exponent z.B. Gerhard Ritter gelten kann, konstatierte bereits fur den Mai 1918 erste Anzeichen fur die Uberspannung und damit ein Nachlassen der Kampfkraft. Als Indikator galten fur ihn die zunehmende Meuterei bei Transporten, steigende Desertionszahlen und die nachlassende Widerstandskraft einiger Heeresverbande. Die zweite Hauptrichtung, namentlich z.B. durch Karl Dietrich Erdmann vertreten, erkannte ein wirkliches Nachlassen der Kampfkraft erst nach dem 8.8.1918. Erdmann sah dennoch im Heer bis zu seiner Demobilisierung einen festgefugten Verband. Er schrieb: "Aber bis zum letzten Tag war die Fronttruppe im Kampf fest in der Hand ihrer Fuhrer. Das deutsche Heer insgesamt blieb bis zu seiner Demobilisierung festgefugt." Die genaue Klarung der Ursachen gestaltet sich schwierig, da ein Groteil der