ISBN-13: 9783656191919 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Latein, Note: 1,0, Universitat Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung Attice, crede mihi, militat omnis amans. Ein romischer Liebhaber vergleicht seinem Freund gegenuber die Liebe mit dem Kriegsdienst. Ovid lasst seine Figur in der Tradition der Liebeselegie die militia amoris verkorpern und anhand vielfaltiger Beispiele als Gegenentwurf zum ideal-romischen Streben nach Kriegsruhm erklaren. Doch bleibt es bei der bloen Erlauterung dieses Motivs, oder sind argumentative, gar rechtfertigende Zuge auszumachen? Muss Ovid, der letzte in der Reihe der groen Elegiker, seine Figur tatsachlich fur die eigenen dichterischen sowie Lebensideale sprechen lassen? Konnte er doch seinem ingenium nur nachgehen und lusor seiner tenerorum amorum sein, wenn er sich "von den druckenden Pflichten der vita activa zuruckzog und sich dem Leitstern des otium anvertraute ...] Die Last des offentlichen Lebens war fur seine Krafte zu schwer, sagt er." Der Adressat allein scheint mir ein wichtiger Ansatzpunkt zu sein: Warum ist das Gedicht nicht - wie vormals schon ofter gesehen - an den amator selbst oder seine puella gerichtet? Dem Freunde gegenuber konnte man eine triumphierende Schilderung des letzten Schaferstundchens erwarten, einen selbstmitleidigen aber kampferischen Anruf des eigenen Durchhaltevermogens oder eine Absage an das qualende Madchen; je nachdem, wie weit wir in der Dramaturgie des Gedichtzyklus fortgeschritten sind. Mit unserer Elegie Am. 1.9 befinden wir uns mitten im ersten der drei Bucher der Amores. Mochte man die ersten beiden Elegien als Einleitung des Werkes etwas gesondert betrachten, befindet sich Am. 1.9 sogar genau in der Mitte zwischen 1.3 und 1.15, dem einleitenden und dem abschlieenden Stuck des ersten Buches. Erkennen wir eine raffinierte Komposition und nehmen an, dass jedes Gedicht an seiner Stelle von Bedeutung ist und sich Beziehungen zu anderen Gedichten an korrespondierenden Stellen herste