ISBN-13: 9783531128436 / Niemiecki / Miękka / 1997 / 325 str.
"Unser Erkennen bewegt sich innerhalb unseres grund satzlichen Verstricktseins, und ein ursprungliches Sich Ansprechen-Lassen lasst sich nicht, patentieren', lasst sich in keiner Methode, safe' unterbringen." Siirala (1%1, S. 72) Nahezu alles, was wir als Psychotherapeuten uber unsere Patienten sagen, wie wir uns in unserer Theorie verstandigen, wie wir unser eigenes Tun beschreiben, wie wir mit unseren Patienten sprechen und ihnen "Therapie" erklaren, ist durchzogen von einer Fulle von Metaphern, die wir meist gar nicht mehr bemerken. Selbst dass die Therapie eine "Kur" sei, mussen wir mit Aufwand als Metapher bemerken, denn sie ist naturlich keine Kur. Therapie ist Arbeit, Traumarbeit, Denkarbeit, Trauerarbeit, Beziehungsarbeit, Gefuhlsarbeit. Sie soll der Wahrheitsfindung dienen, der Aufklarung des Dunklen und Abgrundigen, die Verzerrungen unserer Ubertragungen korrigieren, die Projektionen zu rucknehmen, Schaden beseitigen, das Unbewusste bewusst machen. Ein strenges Ethos verpflichtet. Warum nur sprach Freud von Kur, wenn er die psychoanalytische Behandlung meinte? Sollte ihm daran gelegen gewesen sein, die Grenzen zwischen dem Ernst der therapeutischen Arbeiten und den Mesalliancen einer Kur zu verwischen? Konnte ihm vorgeschwebt haben, den Gegensatz zwischen dem Spielerischen und der rucksichtslosen Selbstenthullug nicht mehr so ernst zu nehmen? Ihm, den wir doch immer nur von graugrunlichen Bildern mahnend und eindringlich blickend, das Gesicht mit eisgrauem Bart umrahmt, kennen? Und wenn die Metapher sein Spielzeug und zugleich Werkzeug gewesen ware? Die Literaten haben es schon immer anders gewusst und von Wahrheiten gesprochen, die wissenschaftlich nicht zu haben, sondern so bestenfalls nur zu bestatigen waren."