Zusammenfassung als Einleitung: Über die vier Ausbreitungsstile der Mode.- Für und wider die Mode.- und Form des modischen Verhaltens.- Die Mode erfaßt den ganzen Menschen.- Wandel und Beharrung.- Akkumulation, Wiederholung und Löschungsprozesse in der Entwicklung der Mode.- Wurzeln und Verzweigungen.- Modisches Verhalten bei Tieren und Kindern.- Das Neue, die Neugier und der New Look.- Schauen und Sich-Beschauen-Lassen.- Schmuck und Auszeichnung.- Das Wiedererkennen.- Rivalität und Wettbewerb.- Abhebung und Anerkennung.- Die Nachahmung.- Akteure und Zuschauer.- Zeremonielles Verhalten und Etikette.- Der Prozeß der Zivilisation und die Scham.- Die erste Erweiterung des modischen Verhaltens.- Die Mode in der bürgerlichen Geldaristokratie.- Männlicher Puritanismus gegen weibliche Mode.- Die Mode ergreift die großen Massen.- Die Massen und ihr Make-up.- Die soziale Ausbreitung der Mode in der Gegenwart.- Alte Techniken produzieren neue Moden.- Ein erstes Zwischenspiel: Busenfrei oder nicht?.- Ein zweites Zwischenspiel: Hat die Hose das Verhalten der Frau geändert?.- Ein drittes Zwischenspiel: Mode und Anti-Mode.- Mode und Massenkonsum.- Der Mythos vom Konsumterror.- Satirisches Zwischenspiel: Mode als Entfremdung — Entfremdung als Mode.- Die Erweiterung des Konsumfeldes.- Die Mode im realen Sozialismus.- Die Post-Moderne und die Ästhetik des Alltags.- Literatur.- Editorische Notiz.- Nachwort von Hans Peter Thum.- Personenregister.
René König (1906-1992) war ein international renommierter Soziologe und Anthropologe und einer der Wiederbegründer der Soziologie in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Er war Professor für Soziologie und tätig an der Universität zu Köln.
In der 1985 erschienenen Letztfassung seines Mode-Buchs folgt Königs Argumentation konsequenter noch als in den vorherigen Ausgaben einer interdisziplinären Leitlinie. Neben den aus der Kostümgeschichte vertrauten historischen Entwicklungen, die facettenreich nachgezeichnet werden, verknüpft der Autor ethnologische und ethologische, zivilisationsspezifische mit soziologischen Aspekten. Er schöpft seine Erkenntnisse ebenso aus dem Vergleich von Mensch und Tier wie aus jenem unterschiedlich kultivierter Völkerschaften, aus der Konfrontation divergierender Verhaltensweisen nicht minder als aus derjenigen von Umgangsformen zwischen Individuen oder Gruppen gemäß deren jeweiliger Schichtzugehörigkeit. Dieses polyperspektivische Verfahren erhellt durch viele einleuchtende Fakten und Beispiele Königs These, dass es sich bei Mode und Modischem um ein symbolisches Kommunikationsmedium handelt, das sowohl der Konkurrenz als auch der Konsistenz menschlicher Verkehrskreise dienen kann und tatsächlich dient: Man kann die Moden (aus innerem Antrieb und/oder anderen veranlasst) nutzen, sei es um Nähe, sei es um Distanz äußerlich zu signalisieren.
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Hans Peter Thurn