ISBN-13: 9783531128214 / Angielski / Miękka / 1996 / 305 str.
Literaturverzeichnis ............................................................................................. 298 Anhang .................................................................................................................. 304 11 Einleitung Wahrend der funf Jahre meiner Tatigkeit als Psychologin im nordrhein-westfalischen Strafvollzug habe ich mich trotz vieler Kritik, die ich an institutionellen Zwangen hatte, innerlich recht wohl gefuhlt. Die 'grausige' Institution Gefangnis gab mir eine tiefe Sicherheit, und, so verruckt es sich fur Aussenstehende anhoren mag, Gebor genheit und Nestwarme. Immer wieder wurde ich gefragt, ob ich keinen anderen Arbeitsplatz gefunden hatte. Nein, ich wollte damals unbedingt dort arbeiten, trotz auf den ersten Blick verlockender Alternativen. Konfrontiert wurde ich, meine Wahl betreffend, mit viel Unverstandnis. Fragen wie: "Es muss doch schrecklich sein, in solch einem "Laden" zu arbeiten, standig konfrontiert mit dem "Ausschuss der Gesellschaft," mit mannli cher Gewalt und rigidester Hierarchie" waren an der Tagesordnung. Nur Kollegen aus dem Justizbereich kannten ahnliche Empfindungen, sprachen von der "Knastfamilie," und viele bewegten sich auch privat fast ausschliesslich in Kollegenkreisen. Das enge Miteinander ausserte sich in so manchen Situationen. Ich brauchte z.B. nur Satze oder Satzfetzen ins Gesprach zu bringen, und schon wurde ich verstanden. So einfach war die Kommunikation, so leicht war Konsens herzustel len. Es war immer eine Freude, Menschen aus dem Strafvollzug kennenzulernen. Noch Jahre nach dem Abschied aus dem Justizdienst sprach ich gern uber meine damalige Tatigkeit und habe noch heute konstante Verbindungen zu meinen damali gen Kollegen. Die Ruckschau auf die Zeit im Strafvollzug war mir Anlass zu dieser eingehenden Reflexion."