ISBN-13: 9783531125800 / Niemiecki / Miękka / 1994 / 330 str.
Wenn Journalisten es mit Publizistikwissenschaft und Kommunikationsforschung zu tun bekommen, rumpfen sie noch immer gern die Nase: Praxisfern, unbrauchbar, nicht relevant fur die tagliche Redaktionsarbeit sei das, was die Wissenschaft zu bieten habe -so lautet schnell das Verdikt. Und total unverstandlich sei der Kauder- welsch der Leute aus dem Elfenbeinturm obendrein ... Den Wirkungen heutiger Kommunikationswissenschaft entziehen konnen sich Journalisten indes schon langst nicht mehr. Egal, mit wem sie es zu tun haben, ob mit der eigenen Verlagsleitung, mit Politikern und Wahlkampfstrategen, mit Wirt- schaftsfuhrern, Marketing-Experten und PR-Abteilungen von Grounternehmen, mit demoskopischen Instituten oder mit Mediaplanern -sie alle nutzen die Erkenntnisse moderner Markt-, Kommunikations-und Journalismusforschung. Weil Wissen in der Informationsgesellschaft mehr denn je Macht ist, ist die noch immer weitverbreitete Abwehrhaltung derjenigen, die die Kommunikationsforschung am unmittelbarsten angeht und betrifft, nicht nur anachronistisch, sondern schlicht- weg toricht. Wenn Journalisten nicht selbst das verfugbare Wissen uber Medien und damit uber die Rahmenbedingungen ihres Berufshandelns halbwegs parat haben, so werden es andere nutzen und gegebenenfalls auch gegen sie auszuspielen wissen. Der Vermittlung medien- und kommunikationswissenschaftlichen Hintergrund- wissens gebuhrt deshalb im Rahmen einer interdisziplinaren Buchreihe "Fachwissen fur Journalisten" ein zentraler Rang. Wahrend es inzwischen eine recht breite Palette von Lehrbuchern gibt, die das journalistische "Handwerk" vermitteln, mochte diese Reihe in Erinnerung rufen, da journalistische Tatigkeit doch in allererster Linie "Kopfwerk" ist.