ISBN-13: 9783656743606 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 20 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 2,0, Universitat Hamburg (Fachbereich Sozialokonomie), Sprache: Deutsch, Abstract: Heinz Steinert kritisiert nicht ganz zu Unrecht, dass sich viele Formeln schon viel zu lange als "automatisches Zitat" und vermeintliches Basiswissen in unser Bewusstsein buchstablich eingegraben haben. Was das uber uns selbst und das Studium und die Bedeutung klassischer Texte fur die Gegenwart sagt, ist eine andere Frage. Kaum fallen bspw. Worte wie "Kapitalismus, Rationalismus, Burokratie" in irgendeinem Zusammenhang, denken viele Menschen schnell an Max Weber und den scheinbar offensichtlichen Zusammenhang von Religion und Kapitalismus. Oder sie denken etwas elaborierter an den nuchtern europaischen Protestantismus als Ursache fur einen hoch disziplinierten, professionellen und ebenso nuchtern rational sachlichen Kapitalismus, der "unsere" westliche, "entzauberte" und laizistische Welt bis heute pragt. Wie das aber genau zusammenhangen soll und wie Weber das uberhaupt begrundet hat, ist dabei unerheblich. Eher hat diese Perspektive dabei etwas von einer Selbstlegitimation und Bestatigung der eigenen Denkweise uber sich selbst. Ist das wirklich rational, an Rationalitat um ihrer selbst Willen zu glauben? Man greift einfach auf den vermeintlichen tradierten Wissensbestand alter Klassiker wie Weber zuruck und paraphrasiert sie. Dabei haben die Wenigsten uberhaupt jemals Webers Werke (hier: "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" oder: "Wirtschaft und Gesellschaft" u.a.) und dessen Herleitungen in Ganze je gelesen. Auch sind die Entstehung und der Zusammenhang der Texte Webers zumeist der breiten Offentlichkeit unbekannt. Der Begriff des Kapitalismus selbst kommt dabei in der aktuell-popularen Interpretation kaum uber den Rang eines Schlagwortes hinaus, ahnlich wie etwa der "Kommunismus" oder "Sozialismus," die in ihrer zeitgeschichtlichen Bedeutung erst mal nichts anderes waren als die pol