ISBN-13: 9783656915447 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 26 str.
ISBN-13: 9783656915447 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 26 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,7, Universitat Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: Lange wurde versucht, Vergewaltigungen mit dem sexuellen Trieb der Manner zu begrunden. Vergewaltigung ist allerdings kein Sexualdelikt, sondern eine Gewalttat, denn die Befriedigung, die der Tater erlangt ist nicht sexueller Art, sondern Befriedigung durch die Erniedrigung des Opfers und das Gefuhl von Macht, dass damit einher geht. Vergewaltigung ist also keine Triebtat sondern erfolgt mit einem Zweck: Machtverhaltnisse zu klaren. In diesem Fall die Macht des Mannes uber die Frau . Vergewaltigung ist fester Bestandteil von Krieg. Es wird zu Kriegszeiten immer vergewaltigt und ist Gegenstand der Kriegsstrategie . Dem Gegner wird gezeigt, dass er eben nicht die Macht hat, seine Frauen zu schutzen. Hier werden nicht nur die vergewaltigten Frauen gedemutigt, sondern auch die Manner, die ihrer Pflicht - namlich ihre Frauen zu schutzen - nicht nachkommen konnten und so formlich entmannt werden . Im Ersten Weltkrieg waren Vergewaltigungen wesentlicher Bestandteil der Kriegspropaganda und bewirkten eine enorme Krankung des Nationalstolzes der Franzosen . Mit Vergewaltigungen geht also eine Abschwachung des Gegners einher, da gezeigt wird, dass der Andere derzeit auf dem heimischen Terrain mehr herrscht als die Soldaten, die eigentlich der Nation angehorig sind. Die von den Mannern empfundene Demutigung hat zur Folge, dass viele Manner ihre Frauen nach einer Vergewaltigung verlassen. Mit diesem Wissen scheint das Schweigen von vergewaltigten Frauen nach der Gewalttat verstandlicher. Dass Vergewaltigungen zu Kriegszeiten Kriegsstrategische Funktionen haben wird am deutlichsten, wenn man sich vor Augen fuhrt welche symbolische Bedeutung Frauen in diesem Zusammenhang haben: Sie sind zu Kriegszeiten diejenigen, die kulturelle Werte aufrecht erhalten, die Gemeinschaft zusammenhalten und sie versorgen.