ISBN-13: 9783668090354 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1,0, Universitat Bayreuth (Fachgruppe Soziologie), Veranstaltung: Seminar Liebe als Passion: zur Kodierung von Intimitat, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschaftigt sich mit der Sprache, in der die Liebenden im Kontext ihrer Intimbeziehung kommunizieren: der Liebessemantik, anhand von Beispielen von Luhmann und der Band MUSE. Luhmann stellte die interessante These auf, dass literarische Darstellungen von Liebe auf ihre jeweilige Gesellschaft reagieren. Die Liebessemantik einer bestimmten Epoche ist demnach ein Spiegel der sozialen Funktion der Liebe in der damaligen Gesellschaft und vergleicht man literarische Werke (vor allem Romane) unterschiedlicher Epochen lasst sich ein Wandel dieser Funktion nachzeichnen. An dieser Stelle setzt die vorliegende Arbeit mit der Frage an, ob Elemente der Liebessemantik vergangener Epochen bis in die heutige Zeit uberdauert haben. In den folgenden Kapiteln werde ich funf Elemente der Liebessemantik behandeln, die von Muse in ihren Liedtexten verwendet werden, und sie mit Luhmanns Theorie in Beziehung setzen. Diese sind: Liebe als Passion, Leitdifferenz zwischen Amour und Plaisir, Liebe als Rettung, Attraktivitat und Ewigkeit. 1969 erschreckte der Soziologe Niklas Luhmann seine Studenten mit der Aussage, Liebe sei kein Gefuhl, sondern ein Kommunikationsmedium. Als Systemtheoretiker interessierte er sich nicht dafur, was Liebe an und fur sich ist, sondern fur ihre Funktion im sozialen System. Luhmann ging davon aus, dass Kommunikation das wichtigste Ordnungsmittel ist, das dem Mensch in seiner komplexen Welt zur Verfugung steht. Die Gesellschaft differenzierte er in verschiedene Bereiche, oder praziser: Kommunikationssysteme, von denen jedes uber sein eigenes Kommunikationsmedium verfugt. Intimbeziehungen sah er als ein Kommunikationssystem, das sich im Laufe einer spezifischen gesellschaftlichen Entwicklung als Reaktion auf spezifische